EuroCity-Station BÜCHEN - aber was für eine!
EuroCity-Station BÜCHEN - aber was für eine!
Stellen wir uns vor, die Deutsche Bahn AG möchte sich ihren Kunden von der Seite zeigen, die eine positiv werbende Wirkung bwirken soll.
Stellen wir uns weiter vor, dass ein Zug von Budapest, Wien, Prag auf dem Weg nach Hamburg ist, jeden Tag, nicht nur der eine. Also nicht grad die S-Bahn von Poppenbüttel nach Pinneberg, Nicht grad die weinselige Gesellschaft auf Moseltour auf Junggesellenabschiedstour.
Und solche EC- (EuroCity-) Züge halten bei HIN- und Rückfahrt auch in Büchen. Fünftausend Einwohner werden mit diesen Zügen jeden Tag beehrt.
Hier enden Züge von Aumühle und Hamburg kommend, hier halten Züge auf dem Weg von Lüneburg nach Lübeck und von Hamburg nach Schwerin. So erzählt es der Fahrplan - wenn man ihn als Aushang gefunden hat.
Hier hielten bis 1990 die Züge von Hamburg kommend, die in die DDR oder durch sie hindurch fahren sollten. Grenzabfertigung. Nach dem Ausbau der Strecke Hamburg - Berlin für zweispurige Schnellfahrten rasen hier die ICEs nach Berlin durch.
Wer die Station BÜCHEN bis jetzt nicht kennenlernen durfte, sollte sehr gut vorbereitet sein. Die Bahnsteig-Informationen beschränken sich auf das absolute Minimum. Bei feuchter Witterung wird es extrem schlechte Chancen geben, sich wirklich schützend unter zustellen. Auf dem einen Bahnsteig gibt es nicht mal ein minimalen Unterstand, auf dem anderen...
Seit mehr als zwei Jahren baut die DBAG diesen Bahnhof um, und es ist schon eine Zumutung, was den Fahrgästen und ihren Begleitern zugemutet wird.
Was der Ortfsfremde auch noch erfahren sollte, das ist die auf der Hamburg - Berlin schon chronisch anstehenden Verspätungen. In der letzten Zeit erreichen nicht einmal alle Regionalzüge die Hamburger Stadtgrenze, sondern enden schon mal wegen zu viel Verspätung in Büchen, das heißt als AUSSTEIGEN und WARTEN.
Nun auch noch die Bauarbeiten zwischen Büchen und Lübeck und das Hochwasser bei Lauenburg - Zugausfälle, SEV...
Nur mal so ein Beispiel von gestern...
Gleis 140 - Zug nach Aumühle war zu spät in Büchen eingetroffen, die Rückfahrt ist für 30 Minuten später angesagt. - Ausfahrtsignal geht auf FAHRT FREI - Am Zielschild ist AUMÜHLE zu lesen - der Motor wird angeschmissen -- dann geht das Signal auf HALT - Als Reiseziel ist zu lesen "NICHT EINSTEIGEN" und auf der Bahnsteig-Information wird mitgeteilt (Zug fällt aus) - zum Glück für die Fahrgäste: die Sonne schien.
Bei dem Bau-Tempo wäre der Berliner Hauptbahnhof eine Jahrhundert-Aufgabe geworden.
Wer jetzt bei "Gleis 140" an ganz großen Bahnhof denken sollte, irrt leider, in Büchen kommt man aktuell nicht mal mehr auf zehn Gleise. - Gleis 140 ist fünfzig Meter weiter schon Gleis 40 und nebenan liegt Gleis 1.
Als ine kabarettistische Sonderbeilage kann das sogenannte nagelneue REISEZENTRUM dienen. Eine regionale Backwarenkette hat dort einen Verkaufs-Tresen und dem gegenüber gibt es einen nicht einmal halb so großen Tresen - Schreibtisch-Stuhl-Breit. auf dem der Standard-Computer der DBAG Platz hat... - REISEZENTRUM - BOAH
Also der Bahnhof Büchen wird seit dem Fertigstellen der Schnellstrecke von den meisten Fernzügen ohne Halt DURCHFAHREN - Mittlere Gleise 2+3 sind ohne Bahnsteig.
Das gesamte Gleisbild des Bahnhofs wurde typisch "moderne DBAG" stark vereinfacht. Das alte Empfangsgebäude wurde komplett entfernt und nun steht da dieser Multifunktions-Kiosk.
Das alles wäre nicht der Rede wert, wenn der Betrieb auf der Schnellstrecke reibungslos und verspätungsarm verlaufen könnte und dürfte. Aber was der Regionalverkehr alles ausbügeln muss, geht auf keine Kuhhaut. Davon in Mitleidenschaft gezogen wird der Verkehr nach Schwerin, nach Lüneburg und Lübeck, weil alles in diesen Sog der ICE-Pannen gezogen wird.
Wir beobachten seit geraumer Zeit von unserem Haus aus geteilte superkurze ICE-Züge im 5Minuten Abstand, das bedeutet dann wieder Verspätungen...
Die DBAG kauft lieber in HinterKurdisrtanien eine Eisenbahn und spielt GlobalPlayer, als ihr Heimatliches Netz aufzurüsten