Bremen: Ilker Maga muss die Kulturwerkstatt Westend verlassen
Pressemitteilung von Teilnehmern des Fotoateliers der Kulturwerkstatt Westend in Bremen-Walle
Bremen, den 22.1.2022
Wir sind seit mehreren Jahren Teilnehmer vom Fotoatelier in der Kulturwerkstatt Westend in Walle. Unsere Gruppe ist 15 bis 25 Leute stark. Geleitet wird sie vom national und international renommierten Fotografen und Autoren Ilker Maga.
Die jährlich abgearbeiteten Themen haben immer einen sozialen und humanistischen Hintergrund wie Heimat, Straße, Gerechtigkeit, Dialog etc..
Hierbei werden die Themen das ganze Jahr über erörtert und die Möglichkeiten der bildlichen, fotografischen und künstlerischen Umsetzung erarbeitet.
Unsere Arbeiten werden dann jeweils zum Ende des Jahres in einer Ausstellung präsentiert. Zu unseren Eröffnungen kommen immer ca. 200 Personen, insgesamt werden die Ausstellungen in 6 Wochen von bis zu 1000 Besuchern (teilweise ganze Schulklassen) gesehen und ist damit nicht nur die größte Veranstaltung im Westend, sondern durch die Resonanz der Besucher auch eine der lebendigsten und bekanntesten.
Das Fotoatelier im Westend ist einzigartig in der Bremer Erwachsenenbildung.
2021 war unser Thema „Wohlstand und sein Preis“.Trotz Corona und den damit verbundenen 2-G Regelungen sind zur Vernissage am 19. November 235 Besucher gekommen (laut Kontaktverfolgungsliste).
Es war fast so, als ob viele auf die Ausstellung gewartet hätten. Überraschend war aus wie vielen Teilen, Kulturen und Altersgruppen der Gesellschaft die Besucher kamen.
Wenige Tage nach der letztjährigen Vernissage am 19. November erhielt Ilker Maga die m ü n d l i c h e „Kündigung“ für sich und unsere Fotowerkstatt, ohne Begründung! und wirksam ab dem 1.1.2022!
Nach 28-jähriger Mitarbeit im Westend würde sich kein Arbeitgeber einen solchen Hinauswurf leisten können.
Die nach Gutsherrenart ausgesprochene „Kündigung“ ist das Aus für 17 Jahre funktionierende Arbeitnehmerkulturarbeit.
Wir möchten unsere Empörung und unser Unverständnis für die „Kündigung“, den Rauswurf Ilker Magas und des Fotoateliers aus der Kulturwerkstatt Westend zum Ausdruck bringen.
Unserer Meinung nach kann es sich nur um einen Irrtum oder einen schwerwiegenden Willkürakt durch persönliche Befindlichkeiten aus der Leitung des Westends handeln.
Diese persönlichen Befindlichkeiten müssen aber zurückgestellt werden, damit die Kulturwerkstatt Westend ihre satzungsgemäßen Zwecke und Ziele verwirklichen kann.
Diese sind laut Satzung (Auszug aus §2):
„Zweck des Vereins ist die Förderung und Durchführung kultureller Aktivitäten und Veranstaltungen,insbesondere von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Durch Bereitstellung einer künstlerischen,pädagogischen und organisatorischen Infrastruktur sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Möglichkeiten erhalten,
1. sich ihre Umwelt mit kulturellen Mitteln produktiv und rezeptiv anzueignen
2. eigene kreative Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen und
3. ihre Teilhabe am öffentlichen kulturellen Leben verstärken.“
In den letzten Jahren sind diese Ziele zunehmend aus den Augen verloren worden. So gibt es zwar einen Veranstaltungskalender/programm, aber mit Leben erfüllt ist er kaum.
Als Bürger Bremens haben wir das Recht auf Kultur und kulturelle Betätigung - gerade als Arbeitnehmer in der Kulturwerkstatt Westend, nicht zuletzt wegen unserer Beiträge zur Arbeitnehmerkammer in Bremen.
Wir können uns nicht vorstellen, dass die Beschneidung dieses Rechts politisch gewollt ist, darum möchten wir dieses Problem einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen.
Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
TeilnehmerInnen des Fotoatelier Westend
Rüdiger Bröhan
Thomas Bierstedt
Izge Güzelgün
Atefeh Miryeganeh
Anna Kyriakidou
Silke Gröpel
Kontakt:Rüdiger Bröhan
0152 56 75 62 43
ruediger.broehan@nord-com.net