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Hangflug - anno dazumal - Wiege des Segelflugsports im Hinterland

"Hangflug" - was ist das ? - etwas für Segelflieger und Modellflieger !

Hangflug ist die Wiege des Segelflugsports und die war ausser auf der Wasserkuppe auch in Hirzenhain ( Gemeinde Eschenburg ).

Der SFC Hihai besitzt inzwischen 2 Segelfluggelände und zwar den in der Neuzeit bekannten Sonderlandeplatz Hirzenhain und den an der alten Flughalle gelegenen Nordwesthang - eine Wiege des Segelflugsports.

In den Anfängen der Segelfliegerei wurden auch in Hirzenhain nur Gleitflüge in der Ebene und an leicht abfallendem Gelände ausprobiert und ausgeführt - z.B. in den "Rote Wiesen", auf der "Kleinen Viehweide" und natürlich dann in erster Linie am NW-Hang, der wie die ersten Leistungen im Segelflug in A-,B-Kopf und C-Hang aufgeteilt war.

Die nationalen Segelflugspoprtabzeichen waren Abzeichen in runder Form
mit 1 Möwe auf blauem Grund = A-Prüfung, 2 Möwen = B-Prüfung und 3 Möwen auf blauem Grund = C-Prüfung.

Das Leistungsabzeichen "Silber C" - das C-Abzeichen mit Silberkranz - wurde damals stolz am Revers getragen.

Dazu musste u.a. eine Bedingung erfüllt sein - ein Dauerflug von 5 Stunden
musste absolviert werden.
Und die beste Möglichkeit dazu bot sich damals und natürlich auch heute noch
an unserem Nordwesthang.

Wenn der Wind rechtwinklig zu einem Hang bläst, entsteht je nach Windstärke mehr oder weniger ein aufwärts gerichteter Hangaufwind, der ein Segelflugzeug oder auch ein Modellflugzeug tragen kann.
Oft reichte aber die Windstärke nicht aus und Flugzeug mit Pilot kamen immer tiefer , es ging den Hang hinab in die 200 m tiefer liegenden Eiershäuser Wiesen, wo ein Notlandefeld ausgewiesen war und dort mußte dann gelandet werden.

Bei starkem Wind (auch im Winter) konnte sich ein Segelflugzeug bis 180 m und mehr über der Hanghöhe halten und in dieser Höhe dann in
8 - ter Form am Hang stundenlang hin und her fliegen. Dabei gab es dann auch die Möglichkeit oben auf dem Hang neben der alten Flughalle in einem kurzen (50 m lang) Ziellandefeld zu landen.
Dabei erfolgte der Landeanflug im Leegebiet mit starkem "Saufen" vom Dorf her und wenn einer mal zu hoch angesetzt hatte, wurde durchgestartet und es ging dann mit dem Aufwind wieder nach oben.

Der Start wurde anno dazumal mit dem Gummiseil ausgeführt und erst viele Jahre später gab es für die Hirzenhainer eine Sondergenehmigung zu einem kurzen (50 m Seil) Windenstart vor der alten Flughalle ( C - Hang ).

Aber auch der Hangflug erforderte (wie alles Fliegen) äußerste Konzentration, man mußte in dem relativ schmalen Aufwindbereich in 8-er Form am Hang entlang fliegen, das heißt schieben, wobei die Flugzeugschnauze mit einem dem Wind entsprechenden Luvwinkel entgegen der Grundlinie am Boden gegen den Wind eingestellt war.
Bei mäßigem Wind und vielen Flugzeugen am Hang wurde es dringend erforderlich die Hangflugregel konsequent einzuhalten :

Die rechte und linke Wende am Hang (etwa 2 km lang) mußte immer mit einer Kurve zur Talseite hin ausgeführt werden.
Vorflugrecht hatte der Pilot, der in Flugrichtung gesehen den Hang an der rechten Seite hatte. Entgegenkommende mußten zur Luvseite des Hanges hin ausweichen.
Ein Überholen war nur auf der Lee-Seite des Hanges gestattet.

Die ersten Flüge am Hang in 1926 brachten nur 4 Min. Flugzeit, in 1928 konnte schon 1 Stunde am Hang hin und her geflogen werden und in 1930 wurde dann der erste 5 Stunden Flug absolviert ( eine Bedingung zur Silber-C ).
In 1943 gab es dann schon 15 mal 5-Stunden Flüge und der erste Rekordflug
von 11 Stunden.
Nur 1 Jahr später gab es dann schon Rekordflüge von 13 und 15 Stunden.

In 1944 konnte dann der erste Dauerrekord von 15 Stunden und in 1959
gleich 2 neue Dauerflugrekorde der Piloten Paul Busch und Reinhard Göst von 16 Stunden registriert werden.

Obwohl der 5 Stunden Dauerflug heute bei den Hochleistungsseglern auch leicht in der Thermik geflogen werden kann, wird nach wie vor der HIHAI - Nordwesthang bei entsprechendem Wind gerne für diese Zusatzleistung zur Silber-C genutzt.

Ein immer herzliches

Glück ab !

  • Blick vom C-Hang in`s Hinterland
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  • Auf dem linken Hang stand der Eschenburgturm
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  • Alte Flughalle und Startwinde
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  • Vor dem Start in den Hangaufwind
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  • Startstelle vor der alten Flughalle am Hang
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  • Windenkurzstart am NW-Hang
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  • Seilabwurf und dann . . .
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  • . . . Hangaufwind nutzen
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  • Manchmal : Der Wind wird schwächer - Notlandefeld in Sicht ?
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  • Aber oft trägt der Wind wieder besser und dann Landeanflug im Lee vom Ort her . . .
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  • . . . als Ziellandung . . .
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5 Kommentare

... schöne Bilder, besonders die von der Landschaft ...

Hallo Harry, das ist wieder ein sehr schöner und vor allem informativer Bericht aus meiner Nachbargemeinde. Vielen Dank!

Hallo Kurt, danke !
Die idealen Hangflugbedingungen am Ith sind in Fliegerkreisen gut bekannt und werden auch von vielen Piloten aus ganz Deutschland gerne genutzt.
Gruß Harry

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