Burgen und Schlösser
Von dieser Burg aus wurde München gegründet: Dankwarderode in Braunschweig
Die Burg, der Herzog, die Stadt: Dankwarderode, Heinrich, der Löwe und Braunschweig, diese Begriffe sind untrennbar mit einander verbunden. Zu der Zeit Herzog Heinrichs war Braunschweig die Hauptstadt des Herzogtums Sachsen (und Hannover nur eine Stadt von vielen im Sachsenlande); von Braunschweig aus wurde sogar München gegründet. Die Burg Dankwarderode aber ist älter als der alte Sachsenherzog. Bei archäologischen Untersuchungen konnte bereits eine Wallburg aus dem 10. Jahrhundertauf der einstigen Okerinsel festgestellt werden, Erbauer unbekannt. Im 11. Jahrhundert machten die brunonischen Grafen daraus eine modernere Niederungsburg. Sie ersetzen den alten Wall durch eine steinerne Mauer. Jedenfalls anno 1134 wird das castrum Tanquarderoth dann auch urkundlich genannt.
Als das Geschlecht der Brunonen ausstarb, ging die Burg in den Besitz von Lothar von Süpplingsburg über, der wiederum später von seinem Enkel, Heinrich, dem Löwen, beerbt wurde. Heinrich ließ zwischen 1160 bis 1175 schließlich die Burg Dankwarderode als seine Residenz errichten und orientierte sich dabei an der Kaiserpfalz in Goslar. Auch die Idee einer Fußbodenheizung wurde übernommen.
Ein großer Brand in der Stadt Braunschweig zog 1252 Dankwarderode in Mitleidenschaft. Dann wurde auch noch der Hof des Fürstentums Braunschweig nach Wolfenbüttel verlegt. Tschüss Residenz. Die Anlage wurde entfestigt und verfiel zudem. Zwischen 1887 bis 1906 - nach einem weiteren Brand 1873 - nahm man sich dem alten Gemäuer aber wieder an und rekonstruierte im Sinn der damaligen Vorstellungen die Burganlage. Immerhin, der mittelalterliche Grundriss bliebt gewahrt und von der alten Bausubstanz sind einige Teile erhalten, etwa die Rückwand des Palas. Die Fassade zum Burgplatz allerdings wurde von den Restauratoren des 19./20. Jahrhundert gestaltet und sah zu Zeiten Heinrichs, des Löwen, wahrscheinlich anders aus.
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LG, Margit