Desaströse Stadtplanung und Pseudo-Denkmalschutz
Die selbsternannten Peiner Rathausprofis und ihre systematische Demontage einer ehemals florierenden Wohlfühlstadt.
Eine besonders eigene, perverse Interpretation des Denkmalschutz-Gedanken wird seit Generationen bereits in Peine gepflegt. Nicht die gesetzlich vorgesehene Bewahrung originaler Substanz ist Ziel der Rathaus-Führung, sondern das möglichst vollständige Vernichten dieser! Als kostspielige Ablenkungsmanöver spendiert man den Bürgern auf ihre Kosten jedoch gern gebastelte Historie in bester Pullman-City-Manier.
Das sagenumwobene Schloss Peine wurde bereits anfangs des 19. Jahrhunderts niedergemacht. Unweit davon ließ man viel später auch das geerbte Amtmann-Ziegler Haus verfallen und plündern um es letztlich endlich mit dann gutem Grund zu vernichten. Vorab war schon Schwicheldts-Hof dem Karstadt-Neubau gewichen. Die historische Stadtwache fand immerhin noch einen neuen, aber sehr befremdlichen Platz im Kleingarten-Verein Telgte. Im einstigen Gut Duttenstedt (Fotos von 1997) wurde um 1800 nicht nur nationale Geschichte gelebt; die Vorfahren der Erbauer waren gleichfalls schon im Mittelalter Protagonisten eben solcher.
Nicht nur mit albernen Bronze-Denkmälern versucht man dem gemeinen Volk in Peine historisches Engagement zu vorzugaukeln, nein, die Stadtväter importieren ganz schmerzfrei zu diesem Zweck stets auch gern ganze Bauwerke wie Töpfers Mühle (aus/von Bornholm) oder die Stadtbücherei (altes Bauernhaus aus Schmedenstedt).
Ohnehin ist man in Peine in Sachen Stadtplanung traditionell absolut Beratungsresistent! Wenige Wochen nach dem Abriss des gescheiterten Kosumtempels Karstadt/Hertie, erbaute man allen Warnungen zum trotz ein identisches Objekt auf historischem Grund im Gröpern. In dieser sobenannten City-Galerie setzte jedoch wie üblich bei solchen sterilen Totgeburten alsbald ein rasches Laden-Sterben ein; sowohl der REWE-Markt als nun auch DEPOT und davor etliche andere Geschäfte sind leer.
In der Fußgängerzone findet man inzwischen neben diversen Fressbuden, Handy-Läden, Billig-Frisören usw. gar kein Fachgeschäft mehr; Lebensmittel kann man dort gleichfalls nicht mehr einkaufen.
Glückwunsch an die Stadtväter - Ziel erreicht!