Licht-Kunstwerk Seebrücke Geiseltalsee – ein Schildbürgerstreich!
In der MZ ist zu lesen, dass die Seebrücke am Braunsbedraer Hafen fast fertig sei, nur müsse man auf eine Eröffnung bis Herbst 2015 noch warten. Dies klingt eher nach Schildbürgerstreich, als nach einer guten Meldung. Dabei darf nicht vergessen werden, dass im Herbst 2013 über die MZ die Fertigstellung der Seebrücke für Dezember des selben Jahres angekündigt wurde.
Dienstagnacht fand nun eine Beleuchtungsprobe der Seebrücke statt, die angeblich alle Zuschauer begeisterte. Ein wahres Licht-Kunstwerk sei geschaffen worden, ist zu lesen. Was will man aber mit einem Licht-Kunstwerk, dass noch ein weiteres Jahr auf seine Eröffnung warten muss und extremen Vandalismus da oben am Ende der Welt ausgesetzt ist. Zudem das ganze Spektakel überhaupt erst ein Stromgenerator ermöglichte, da im gesamten Hafenkomplex trotz der seit Herbst 2013 wieder aufgenommen Arbeiten immer noch kein Strom, Wasser und Abwasser liegt.
Die Rentnerfraktion, die regelmäßig auf der Aussichtsplattform in Neumark anzutreffen ist, schüttelt sowieso nur noch den Kopf über so viel Pfusch am Bau. Nicht nur dass von 31 Ständersäulen der Seebrücke, die diese tragen, 27 aufwendig nachgearbeitet werden mussten, weit unverständlicher erscheint das mehrmalige Aufbaggern und wieder Verfüllen des Bereiches hinter der Hafenkaimauer, ohne das man dabei gleich die Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser mitverlegt hätte. Eben hat man mal wieder alles plan und schon ist in der MZ zu lesen, dass jetzt die Erschließungsmaßnahmen starten, die dann voraussichtlich im Herbst 2015 beendet sein sollen. Nach den bisherigen Erfahrungen sollte man da lieber noch 1-2 Jahre zugeben.
Aber grundsätzlich bedeuten Erschließungsmaßnahmen, dass man alles was mal eben wieder plan ist, aufreist und die Infrastruktur verlegt. Schildbürgeraktionen die von uns bezahlt werden müssen, dies bedeutet für Braunsbedra, dass andere wichtige Projekte wegen Geldmangel nach hinten verschoben werden oder ganz gestrichen werden.
Alles klingt dann noch absurder, wenn man liest, dass Dienstagnacht nun eine Beleuchtungsprobe stattfand, die die Zuschauer begeistert habe. Diese Lichtkunst die dann irgendwann täglich nachts leuchten wird ist sicherlich ein Ereignis bei den ersten Malen, danach aber ihren Reiz verlieren wird aber jede Menge Strom benötigt, ob da jemand dran gedacht hat? Rund 400 Meter Geländer und jede Strebe sind beleuchtet, die hohen Energiekosten plus Wartung des Lichtspektakels kommen dann auch noch auf die Gemeinde zu, ohne dass mit höheren Steuer-Einnahmen aus dem Tourismus gerechnet werden kann.
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