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Das Trauerspiel der touristischen Fördervereine und Interessenverbände im Geiseltal

Fördervereine und Interessenverbände gibt es am Geiseltalsee eine ganze Menge und fast jeder erhebt den Anspruch zur Führung der touristischen Vermarktung des Geiseltalsees. Schon der Gedanke den Geiseltalsee allein als vermarktungsfähige Destination, ohne die weiteren 5 Seen und das große ländliche Umland als eine Tourismusregion zu sehen, disqualifiziert diese eigentlich schon. Was sie aber noch umstrittener macht ist die Tatsache, dass Alle diese Akteure durch eigene wirtschaftliche, kommerzielle Angebote keine Neutralität aufweisen sondern ausschließlich für ihre wirtschaftlichen Eigeninteressen stehen! Überhaupt muss hinterfragt werden, ob diese Fördervereine und Interessenverbände nicht eine tatsächliche privatwirtschaftliche touristische Entwicklung mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten verhindern?

Fakt ist auch, dass alle diese Förderakteure, die es schon teilweise über ein Jahrzehnt gibt, es bisher nicht geschafft haben mit ihren Onlinepages eine auch nur halbwegs ordentliche und effektive touristische Präsentation und Vermarktung aufzubauen. Da gibt es ein staatlich gefördertes Chaos an Inhalten und Auftreten vollkommen unfähiger Onlineprojekte, die einem schon optisch das Grausen beibringen und Inhaltlich ist es noch schlimmer!

Im April dieses Jahres hat sich erst ein Förderverein bei einer Mitgliederveranstaltung dazu erkoren jetzt für den Geiseltalsee die touristische Vermarktung zu übernehmen. Nach Aussage des Fördervereins unterstützt der Landrat dies. Im Mai teilt aber die Pressestelle des Saalekreis Landrats Herr Bannert unserer Redaktion auf Anfrage mit, das dem Tourismusverband Saale-Unstrut vom Saalekreis und von den Anliegergemeinden die touristische Vermarktung anvertraut wurde, übernommen hat. Hierzu gibt es ja auch ein Konzept, dass die Wasserturmland Redaktion veröffentlicht hat. Link dazu hier. Obwohl allseits bekannt ist, dass der Saale-Unstrut-Tourismus dies wegen totaler personeller Unterbesetzung und fachlichem Mangel gar nicht zu leisten vermag.

Im Mai hat dann eine Interessengemeinschaft mit staatlicher Förderung die Vermarktung des Geiseltalsees mit neuer Marke und optisch aufgepeppter Onlinepage, ohne an den veralteten Inhalten zu arbeiten mit diesbezüglicher Ankündigung in der Presse für den Geiseltalsee übernommen. Erwähnt aber gleichzeitig, dass man vorrangig die Interessen der Mitglieder vertritt.
Gleichzeitig der Saalekreis aber eine Berliner und Dresdner Agentur beauftragt eine Struktur für die Vermarktung der Region zu erarbeiten, die von der Grundlage ausgeht, dass der Geiseltalsee alleine nicht touristisch vermarktungsfähig sei.

Dann gibt es noch Interessenverbände die den Tourismus nur für ihre Einheimischen erlebbar machen und Fremde kategorisch ausschließen wollen.

Was für ein Chaos – ist das Resultat, was der gesunde Menschenverstand da einem laut zuruft! Da kommt aber auch die Frage auf, wer ist denn verantwortlich für dieses Chaos? Vordergründig der Kreis und dort an dessen Spitze der Landrat. Ein Landrat der dann Mitte Juni sich sogar erlaubt öffentlich zu äußern, dass der Tourismus für Ihn und den Saalekreis keinen wirtschaftspolitischen Wert darstellt. Da kann man nur den Kopf schütteln!

Man bekommt nicht zu Unrecht den Eindruck, dass der Tourismus nur Einzelnen gehört und nicht uns allen. Jeder will nur seinen ureigenen gewinn daraus schlagen und dies ist verwerflich. Was benötigt wird sind klare lebensnotwendige Kooperationen, die zu einem gemeinsamen Auftreten und Bündeln der Kräfte zielen, was bisher aber schon im Keim versucht wurde zu ersticken.

Weitere touristische Themen-Berichte die die Bevölkerung der Tourismusregion Geiseltal betreffen findet man hier.

Weitere Beiträge zu den Themen

WasserturmlandTourismusregion-Geiseltal

3 Kommentare

Ich finde es völlig normal, wenn Vereine halt ihre eigenen Interessen vertreten und die ihrer Mitglieder. Und Tourismus ist Wirtschaft - da gibt es naturgemäß NUR Eigeninteressen ;)

Dass Anwohner gegen Tourismus sind, ist auch normal. Nicht jeder hat etwas vom Tourismus, ausser Nachteilen - gegen die er halt vorgeht.

Schwer, da alle unter einen Hut zu bringen...

Natürlich ist es normal wenn Vereine ihre eigenen Interessen vertreten. Wenn aber eine Region touristisch vermarktet werden soll, dann muss das Ziel darin liegen neutral die Region und seine touristischen Akteure und Betriebe zu vermarkten. Die Region soll insgesamt touristisch vorankommen und nicht Einzelne. Wenn jetzt Vereine die selbst gewerbliche touristische Leistungen anbieten, sich den Schuh anziehen wollen eine allgemeine Vermarktung für eine Region umzusetzen, dann ist dies sehr kritisch zu sehen.

Wenn es einen speziellen Verein geben würde, oder noch besser eine eingetragene Genossenschaft der/die sich ausschließlich um eine touristische Vermarktung einer Region kümmert sieht dies schon wieder ganz anders, positiv aus.

> "Die Region soll insgesamt touristisch vorankommen und nicht Einzelne."

Die Einzelnen sind aber Konkurrenten. Das ist, als ob du in einem Tiger-Revier mehrere Tiger ansiedeln und an einen Tisch setzen willst, wo sie ohne Eigeninteressen agieren sollen. Und zusätzlich sollen noch Schaf und Hase (Natur- und Heimatschützer und Steuerzahler) mit am Tisch sitzen.

Viel Spaß ;)

M.E. schafft man das nur, wenn man allen ein gemeinsames Ziel bieten und einen Garantieprofit (wie auch immer der aussieht) versprechen kann... und das alles konkret und nicht unter Allgemeinaussagen, wie z.B. "Das ist für uns alle gut" o.ä.

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