Der Untergang der Dresdner Frauenkirche
Etwa 800 Menschen fanden in der Bombennacht am 13. Februar 1945 Schutz
im Kircheninneraum und in den Kellergewölben . ( Ich hörte auch schon davon , daß in der Bombennacht kein Mensch in der Kirche war , auch nicht in den Gewölbekellern , weil dies ein Reichsfilmarchiv beherbergte, was Feuer fing und enorme Hitze verursachte , welche nach oben stieg...)Ähnlich wie in Hamburg war auch der Feuersturm , der durch die Gassen und Straßen Dresdens tobte eine
zerstörerische Waffe , der Sturm mit Funkenflug und seinem heissen Atem, der Menschen , sofern sie sich in die Feuerwalze wagten , in Sekunden wie Fackeln verglühten - die Haare , Kleidung , extremste Hitze fauchte um die Straßenecken - unvorstellbar ! Der Asphalt schlug Blasen weil er kochte , Menschen sprangen in die Elbe und gingen als helle , brennende Punkte unter , denn Phosphor kann kein Wasser löschen. Glas erreichte seinen Schmelzpunkt und verformte sich . Dieses sterbende Zentrum Dresdens mit seinem Flammenherd verbrauchte unmengen Sauerstoff , der von allen Seiten durch die Gassen angesogen wurde und so stark zur Innenstadt drückte , dass ein sehr sehr tiefes Fauchen zu hören war, die Hölle kann nicht anders sein .Der zoologische Garten wurde getroffen , wilde Tiere suchten im Großen Garten Schutz und Deckung bei den Menschen. Sachsen aus dem Vogtland sahen das ferne Dresden in dieser Nacht und glaubten ihren Augen nicht - Sonnenuntergangsrot am Horizont um Mitternacht im Februar. Das gleiche sahen Menschen von den Anhöhen bei Klotsche , vom weissen Hirsch , der Babisnauer Pappel und der Sächsischen Schweiz - ihre brennende Elbflorenzmetropole .
Um die Kirche herum zerschlugen die erste Angriffswelle und die zweite noch größere Angrifswelle Gebäude , Schloß und Anlagen . Das Glas der Fenster zersprang duch die extreme Hitze , doch die Frauenkirche blieb stehen...
Am 15 . Februar 1945 , also erst zwei Tage nach der Infernonacht , um die Mittagszeit hörten die Dresdner ein tosendes Grollen aus Richtung Zentrum . Der ausgeglühte Sandstein verlohr seine Druckfestigkeit - die Frauenkirche fiel in sich zusammen . Bis nach der deutschen Wiedervereinigung blieb die Ruine der Kirche als Mahnung so liegen . Als die Steine vermessen , in Regalen sortiert und katalogisiert wurden , fand man den Altar unter dem Schutt verborgen . Der riesige Altar , so wie er heute wieder zu sehen ist , brach nach vornüber und beschützte so die Jesusfigur, bevor Pfeiler und die Kuppel in sich versanken...
Napoleon soll gesagt haben , nach dem er die Frauenkirche oder besser gesagt ihre Kuppel mit Kanonen beschossen hatte, als er mit seinen Truppen Dresdenbelagerte , und diese Dank ihrer runden und darum so bombensicheren Konstruktion nicht sehr beschädigen konnte : " Nun laßt diese sture Alte stehen ... ", und zog weiter.
Die Kirche unserer lieben Frauen - nicht nur religiöses Gebäude , sie ist ein Ort der Begegnung und sie ist auch Erinnerung und Hoffnung an den Glauben , an Frieden und an uns Menschen ohne Unterschied . Auch unser Name ist im Registerbuch / Kellergewölbe zu finden , wir spendeten jährlich eine kleine Summe für eine wunderschöne Kirche ...
Tourismusführer von 1936 im privaten Besitz
Text/Fotos . O.Blechschmidt
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