Auszüge aus der Rede des Bundespräsidenten (Weihnachten 2014) und offener Brief!
„ […]Ängste ernst zu nehmen, heißt nicht, ihnen zu folgen. Mit angstgeweiteten Augen werden wir Lösungswege nur schwer erkennen, wir werden eher klein und mutlos. Die Botschaft "Fürchtet euch nicht!" dürfen wir auch als Aufforderung verstehen, unseren Werten, unseren Kräften und übrigens auch unserer Demokratie zu vertrauen.
Ich denke auch an Menschen, die in den Ebola-Gebieten Afrikas tätig sind. An die vielen Entwicklungshelferinnen, an Soldaten, an Ärztinnen - an alle, die aus dieser Welt und aus unserem Land einen besseren Ort machen […]“(Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Fuerchtet-euch-nicht-ar...)
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
wir haben keine angstgeweiteten Augen. Wir sind auch nicht klein und mutlos. Auch wenn Sie dies vielleicht so sehen möchten. Wir bemängeln nur, dass uns von „Oben“ Entscheidungen aufoktroyiert werden, die offensichtlich nicht von allen Bürgern in der Bundesrepublik Deutschland getragen werden. Sie und die Vertreter der etablierten Religionsgemeinschaften können uns keine „Nächstenliebe“ überstülpen, wenn wir nicht die Freiheit haben, sie auszuüben, wie wir es empfinden oder für richtig halten. Dazu gehören auch Entscheidungen, die nicht Ihrer Vorstellung oder derer anderer Führungspersönlichkeiten in der demokratischen Parteienlandschaft entsprechen. Denn das wäre Demokratie, wenn Sie diese Entscheidungen des eigenen Volkes (sei es auch (noch) nur eine Minderheit) respektieren und auf es hören würden. Ihm aufs Maul schauen, wie Luther wohl erkannte.
Im Übrigen ist es für uns unverständlich, das Wort „Soldat“ im Zusammenhang mit „aus dieser Welt und aus unserem Land einen besseren Ort machen“ zu erwähnen. Es mutet wie eine Verhöhnung der demokratischen Werte an. Wir assoziieren mit Soldaten Krieg und Leid und keinen „besseren Ort“. Für was sind denn unsere Soldaten in Afghanistan gestorben? Für die Demokratie?
„Wir fürchten uns auch nicht!“, wie Sie zitieren. Wir vermissen nur die in Lukas 2 mit verkündete „… große Freude, die allem Volk widerfahren wird: …“. Damit ist auch unser Volk gemeint.
Hochachtungsvoll
Achim Mihailo
> "können uns keine „Nächstenliebe“ überstülpen, wenn wir nicht die Freiheit haben, sie auszuüben, wie wir es empfinden oder für richtig halten."
Können wohl schon ;)