Großbrand in Bielefeld – Polizei ermittelt, wer bezahlt?
Der Großbrand bei der insolventen Entsorgungsfirma Kriehme in Bielefeld – Oldentrup ist bisher noch nicht geklärt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und fahndet nach den Feuerteufeln.
Das am Montagabend (28.05.) ausgebrochene Feuer in der Entsorgungsfirma Kriehme hielt die Feuerwehr bis zum Mittwochmorgen in Atem. Immer wieder waren vereinzelte Glutnester in der abgebrannten Halle neu aufgeflammt, sodass die letzten Einsatzkräfte erst 36 Stunden nach dem Ausbruch abrücken konnten. Laut nw-news.de gab es erste Hinweise aus der Bevölkerung, die die Polizei momentan überprüft. Demzufolge sollen sich drei junge Radler kurz vor oder direkt zum Zeitpunkt des Brandes auf dem Nachbargelände aufgehalten haben.
Kriminalhauptkommissar Knut Packmohr bestätigte den Verdacht der Brandstiftung. Ein zweites Feuer am selben Tag lässt bei den Ermittlern Fragen aufkommen. Zweieinhalb Kilometer vom Kriehme Grundstück entfernt brannten verschiedene Plastikgegenstände im Getränkelager des Real-Marktes in der Schweriner Straße in Sieker. Auch hier sind die Täter unbekannt. Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden besteht ist zunächst noch unklar.
Wer kommt für Schaden auf?
Wie das Westfalenblatt berichtet, besitzt die Entsorgungsfirma Kriehme keine Feuerschutzversicherung. Seit Juni 2009 gibt es ein bisher noch nicht abgeschlossenes Insolvenzverfahren, wie das Amtsgericht bestätigte. Die jetzige Firma „Frank Kriehme Entsorgung“, die am Pfingstmontag abbrannte, besitzt das über 6800 Quadratmeter große Betriebsgrundstück, welches nicht Teil des Insolvenzverfahrens ist. Zwei Versuche einer Zwangsversteigerung im September 2011 und am 8. Mai 2012 blieben jedoch erfolglos. Es scheint, als ob die Stadt und somit der Steuerzahler, neben den Kosten für das Abpumpen und Zwischenlagern von verschmutztem Löschwasser sowie der Transport von Brandschutt zur Müllverbrennungsanlage, zusätzlich auch die Kosten für die Beseitigung des Brandschadens übernehmen müssen.