BOIZENBURG/Elbe - oder doch an der Boize?
Es war eine freundliche Überraschung, als ich in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) den Ausflugstipp "Boizenburg" wahrnahm. Und es stimmt, die Stadt liegt irgendwie im erholsamen Windschatten der einstmals so wichtigen "F5" - Fernstraße - und davon Reichstraße - nun Bundesstraße. Viele Jahre hindurch war diese Straße ein super wichtiger Transitweg von Hamburg nach Berlin und Boizenburg ist (mit anderen Orten der Strecke geradezu im Verkehr ersoffen! - Heute kann man durch die gemütliche Handels- und Hafenstadt gehen und sogar mittenmang auf der ehemaligen F5 - nichts mehr von dem Trubel der früheren Zeiten. Dazu das alte Stadtbild, Fachwerkhäuser und Bürgerhäuser der Gründerzeit, allmählich haben sich alle fein heraus geputzt und alte berühmte alte Rathaus - ganz soltair auf dem Markplatz vor der Marienkirche hat das passende Umfeld - hier ein kleiner Bilderrundgang zwischen Reichenstraße und Bollenberg.
Boizenburg ist "eigentlich" die Fliesenstadt - mit der großen Fabrik [Volksmund "Fliesenbude"] in der Bahnhofsvorstadt und einem dazu passenden Museum. Die Stadt liegt mit ihrem alten Stadtkern liegt an zu viel Wasser und hat darum immer wieder mit dem Wasser von den Flüssen zu kämpfen. Und von der Bahnhofsvorstadt gab es bis in die 60er Jahre hinein eine Bahnanschluss zum Stadt- und Hafenbahnhof. Heute ist dem alten Empfangsgebäude und Güterschuppen eine Gaststätte untergebracht und auch dafür gibt es einen nur noch historisch erklärbaren Spitznamen "Cafe Kohlenstaub" --- noch eine Information? Boizenburg gehörte nach dem Mauerbau in Berlin lange Zeit zu den Orten im SPERRBEZIRK - und als dieses Sonderregime dann Anfang der 80er Jahre für die Stadt aufgehoben wurde, gab es bis 1989 genau hinter den westlichen und südlichen Häusern einen ersten Grenzzaun -- es sah schon sehr bedrückend aus - und gleich hinter der Elbewerft im Westen war die erste unerbittliche Kontrolle, für den nun neuen Sperrbereich... - Und heute: ist es ein Grenzmuseum.
Danke Christel für den sehr schönen und interessanten Bericht.