DDR - Erinnerungen - Kultur oder Unkultur?
Wohin man sieht und hört, die vergangene DDR lässt einen nicht los. Und die Erinnerungen sind gespalten. Zwischen persönlichen Erfahrungen und verordneter Geschichtsschreibung finden sich viele Schattierungen. Es gibt Befürworter und Hasser der DDR.
Was mir immer wieder auffällt in der Aüfklärung über die DDR ist, dass diese immer einseitig ist. Eine Reflektion wie es woanders war und herging findet nicht satt.
Geheimdienste, Gefängnis, Verfolgung Andersdenkender, Mauertoten, Missmanagement in der Wirtschaft, Wehrpflicht, gab es wie es aussieht nur hier. Im goldenen, demokratischen, Westsektor gabe es soetwas nicht. Dort ist die Welt in Ordnung und somit bedarf es keine Aufklärung über Geheimdienste, Gefängnis, Verfolgung Andersdenkender (Verbot der KPD, Extremistenerlass, Berufsverbote), Missmanagement in der Wirtschaft, Wehrpflicht, Toten an der Grenze.
Somit dient die Äufklärung nicht nur der Aufarbeitung der Geschichte, sie dient auch der Unterdrückung von alternativen Gesellschaftsmodellen und -zielen.
Romi ich muß Dir beipflichten. Es ist immer erstaunlich, das man sich an Details der DDR festbeißt, um Definitonen der Verurteilung ringt und ein wenig relativiert: "Die DDR hatte natürlich auch Gutes. "
Merkt keiner, dass sich die Bürger der alten BRD zurückhalten, was deren Vergangenheit betrifft? Aber die Gleichen haben eine Meinung über den "Osten", obwohl sie dort nie gewesen waren?
Und der "Osten" zerfleischt sich selber und ist blind gegenüber den mit dem Beitritt miterworbenen Mängeln und Problemen.
Der "Westen" leistet sich immerhin soviel Überheblichkeit und Selbstzufriedenheit, selbst dass was unbestreitbar gut und sinnnvoll in der DDR war, dies wegen Mauer, Stacheldraht und Stasi rundweg alles abzulehnen.