Das Sommerfell ist dünner und farbenfroh...,
Am Hinterteil befindet sich ein heller Fleck, der Spiegel genannt wird. Der Spiegel ist im Winter weiß, im Sommer leicht gelblich. Die unbehaarte Schnauze ist schwarz, seitlich sind weiße Lippenflecke zu beobachten. Das Sommerfell ist dünner und farbenfroher und weist eine gelblich-rote Grundfärbung auf, während das eher unscheinbare Winterkleid graubraun ist. Im April/Mai sowie im September/Oktober finden die Haarwechsel statt. Im Herbst, üblicherweise im Oktober oder November, wirft der Bock sein Gehörn aus Knochensubstanz ab, das rasch neu zu wachsen beginnt. Ein voll entwickeltes Geweih weist drei bis vier Enden auf. Das häufige Reiben des Gehörns an Bäumen im Frühjahr dient der Entfernung der Nährhaut (Bast) sowie auch der Reviermarkierung. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Fegezeit.
Der Unterkiefer gewährt Aufschluß über das Geschlecht, da Grat und Winkelfortsatz beim männlichen Reh deutlich stärker ausgebildet sind als beim weiblichen Tier.
Wälder mit vielfältigem Unterwuchs und Lichtungen sowie Wiesen und Felder bezeichnen den Lebensraum der eleganten, flinken Tiere. Im Gebirge dringt das Reh bis zur Baumgrenze vor. Rehe sind Vegetarier und ernähren sich von Blättern, Trieben, Gräsern, Kräutern, Feldfrüchten, Eicheln, Bucheckern, Pilzen und Beeren.
Hängen mehr als 100 Rehe beobachten. Tagsüber splitten sie sich zumeist in drei Großgruppen von je etwa 35 Tieren auf, die sich über das großflächige Areal verteilen. In den frühen Abendstunden vereinigen sie sich oft zu einem einzigen riesigen Sprung, ein wahrlich gigantischer Anblick. In den Großgruppen scheint eine feste Struktur mit Aufgabenteilung vorzuherrschen. Einzelne Tiere an den Rändern sondieren ständig das Terrain und geben den ruhenden und äsenden Rehen im Zentrum unverzüglich Warnsignale, wenn Gefahr droht.