Robert Lemke - heiteres Beruferaten
Nostalgische TV-Unterhaltung für uns Baby-Boomer
Ja, diese Herren mit Schlips und Kragen und die entsprechend gekleideten Damen waren unsere Unterhaltung.
Wir haben uns diese Erwachsenen mit kindlicher Neugier gerne angesehen.
Im Schlafanzug mit geputzten Zähnen neben unseren Eltern. Mir fällt heute noch auf, wie angenehm gepflegt die erwachsenen Herrschaften damals gesprochen haben.
Für mich persönlich ist es immer und immer wieder eine Wohltat, vorbildlich gutes und gut gesprochenes Deutsch zu hören.
Dass jemand im offiziellen Fernsehen das grobe “Sch-Wort” sagte, kam sehr selten vor und löste eine Art Mini-Skandal aus.
Der Duisburger Tatort-Kommissar Horst Schimanski brach dieses Tabu. Es wurde mitgezählt, wie oft er dieses Schimpfwort in einer Folge nannte, und es wurde heiß diskutiert, ob man dieses schlechte Vorbild bewundern dürfte.
Ja, verglichen mit den Schlagzeilen, die wir heute, gerade wieder seit dem letzten Jahr täglich in den Zeitungen lesen, waren das Luxus-Sorgen.
Ich fürchte, den Millenials und der Generation Z ist diese TV-Unterhaltung nicht mehr zu vermitteln.
Der Generationen-Konflikt von heute hat eine Qualität erreicht, die im Vergleich zu denen von früher nach meiner Ansicht speziell ist.
Großmütter staunen über die erstaunlichen Eigenschaften ihrer Enkel, bemerken zugleich aber auch negative Aspekte.
Aus dieser Zwickmühle kann gegenseitiger Respekt ein ganzes Stück weiterhelfen.
Anzuerkennen, dass die jeweils andere Gruppe auch so ihre Kompetenzen hat, ohne die eigenen zu verleugnen.
Wichtig ist es im Leben, egal woher man kommt und egal, was man schon Alles weiß oder zu wissen glaubt, die Fähigkeit und die Begeisterung für die erstaunlichen Dinge des Alltags nicht zu verlernen.
Das mag naiv erscheinen, aber genau diese Fähigkeit ermöglicht und erhält Lebensqualität und Genuss.
Ja, so manche aus unseren Jahrgängen staunte unter Anderem auch mit und über Robert Lemkes heiteres Beruferaten. Heute auf YouTube abrufbar.
Für mich eine genussvolle Erinnerung an glückliche, unbeschwerte Tage in meiner Kindheit.
So sehe ich es, aber vielleicht ist auch alles ganz anders.
Das Schweindl mit den 50 DM wäre schon nach wenigen Minuten gefüllt gewesen, wenn der/die Gesuchte sich schon damals als Influencer geoutet hätte.