Das fahle Beigeschmack.. bleibt....
Angesichts der öffentlichen Debatte über Bundespräsident Christian Wulff (52) und dessen umstrittene Hausfinanzierung sagte Scheel zu BILD am SONNTAG, die Sitten und Gebräuche hätten sich „seit Gründung der Bundesrepublik leider auch in der Politik sehr geändert“.
Kritik an Wulff hält an„Wie will er künftig glaubwürdig wirken, da Glaubwürdigkeit doch der wichtigste Kredit eines Bundespräsidenten ist? Das hat auch gerade noch dringend gefehlt: Europa zerbröselt, die Regierung zerbröselt, und der Präsident bröselt an seinen Worten herum.“
mehr... Scheel: „Ich bin dabei vor allem besorgt um das Amt des Bundespräsidenten.“ Allerdings sei für ihn das Wesentliche, „was der Bundespräsident aus seiner Amtszeit macht“.
Der FDP-Politiker Scheel war von1974 bis 1979 deutsches Staatsoberhaupt.
Der Druck auf Christian Wulff wächst.
Mitte der Woche hatte die SPD ihren Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten wieder ins Spiel gebracht. Und die Opposition bohrt weiter.
„Wenn Bundespräsident Wulff das höchste Amt im Staat nicht beschädigen will, muss er jetzt endlich reinen Tisch machen“, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Ein Bedauern reicht nicht, wenn Vorwürfe, wie sie jetzt in den Medien erhoben werden, im Raum stehen.“
Nahles erklärte, die Bürger hätten ein Recht zu erfahren, in welchem „tatsächlichen Verhältnis“ Wulff zu Egon Geerkens stehe. Wulff müsse „aus Respekt und aus Achtung vor unseren demokratischen Institutionen“ alle Fakten auf den Tisch legen. „Es ist unerträglich, dass ausgerechnet der Bundespräsident durch sein Verhalten die Politikverdrossenheit in unserem Land spürbar vorantreibt.“
HINTERGRUND: Wulff hatte noch als niedersächsischer Ministerpräsident 2010 im Landtag den Kredit der Unternehmergattin Edith Geerkens über 500 000 Euro nicht erwähnt, obwohl er nach seinen Geschäftsbeziehungen zu deren Mann Egon gefragt worden war.
Am Donnerstag hatte Wulff sein Schweigen bedauert und in einer Erklärung mitgeteilt, dass Frau Geerkens den fraglichen Kredit 2008 gewährt habe.
FRAGEN BLEIBEN OFFEN
Doch es kommen Zweifel auf, von dem Wulff das Geld tatsächlich bekam.
Ausgerechnet sein wohlhabender Gönner belastet den Bundespräsidenten.
Der Geschäftsmann und Millionär Egon Geerkens erklärte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, er selbst habe die Verhandlungen über den Kredit mit Wulff geführt. Die 500 000 Euro seien dann zwar über ein Konto seiner Ehefrau geflossen. Für dieses Konto habe er jedoch eine Kontovollmacht.
Ebenso pikant: Christian Wulff soll das Darlehen nach BILD-Informationen auf ein gemeinsames Konto von Egon und Edith Geerkens zurückgezahlt haben
An seinen Worten muß man ihn messen:
"Ich leide physisch darunter"
Für den damaligen CDU-Vize Wulff stand jedoch fest: Die SPD müsse Rau zurückziehen. In einem Zeitungsinterview sagte Wulff wörtlich: „Es ist tragisch, dass Deutschland in dieser schwierigen Zeit keinen unbefangenen Bundespräsidenten hat, der seine Stimme mit Autorität erheben kann. Es handelt sich in NRW offensichtlich um eine Verfilzung mit schwarzen Reisekassen jenseits der parlamentarischen Kontrolle. Dies stellt eine Belastung des Amtes und für Johannes Rau dar.“ Dem "Focus" sagte Wulff Anfang 2000: „Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben.“
Quelle: http://www.derwesten.de/politik/als-wulff-den-ruec...