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Abstimmungsverhalten der MdB´s aus der Region Hannover, Verlängerung des Krieges in Afghanistan

Die Abgeordneten aus Hannover haben wie folgt abgestimmt:

Heidrun Dittrich (DIE LINKE.) NEIN
Dr. Ursula von der Leyen (CDU/CSU) JA
Rita Pawelski (CDU/CSU) JA
Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) JA
Patrick Döring (FDP) JA
Dr. Claudia Winterstein (FDP) JA
Edelgard Bulmahn (SPD) JA
Kerstin Tack (SPD) NEIN
Dr. Matthias Miersch (SPD) JA
Caren Marks (SPD) JA
Sven-Christian Kindler (Bündnis 90/ Die Grünen) NEIN

Persönliche Erklärung der Bundestagsabgeordneten Heidrun Dittrich

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Fraktion der Linken im Deutschen Bundestag hat gestern, den 26.01.2012, geschlossen gegen die Verlängerung des ISAV Mandats in Afghanistan gestimmt. Dazu habe ich die folgende persönliche Erklärung abgegeben:

"Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich gebe eine persönliche Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über die Verlängerung des ISAF-Mandates durch das Parlament ab.

Ich habe gegen die Fortsetzung des Mandates gestimmt, weil die Bundesregierung weiterhin Krieg führt und als Rechtfertigung die Verbesserung der Lage der afghanischen Frauen anführt. Dabei wissen Sie ganz genau, dass die Lage der Frauen weiterhin schlecht ist. Sie wissen ganz genau, dass im Krieg ein demokratischer Aufbau nicht möglich ist. In Kriegsgebieten nimmt die Gewalt zu. In Kriegsgebieten ist es für Kinder, insbesondere für Mädchen, schwierig, zur Schule zu gehen. Im Kriegszustand kann eine Versorgung mit Wasser und medizinischer Hilfe nicht aufgebaut werden. Gerade eine solche Versorgung benötigen Frauen, Verletzte und Neugeborene mehr denn je. Diese Zustände werden von Ihnen geschaffen. Ich fordere die tatsächliche Beteiligung der Frauen am Friedensprozess ein, damit sie ihre Interessen am Aufbau eines demokratischen Afghanistans verwirklichen können.

Zum Abschluss möchte ich eine Politikerin aus Afghanistan würdigen. Malalai Joya hat die Bundesrepublik vor der Afghanistan-Konferenz besucht und hat am 24. November 2011 in Hannover gesagt: Es gibt demokratische Bewegungen in Afghanistan. Sie existieren. Aber leider müssen sie jetzt gegen drei Mächte kämpfen. Früher waren es nur die Taliban. Jetzt kommen noch die vom Westen unterstützten Warlords, die Drogenbarone und die Besatzungsmächte hinzu. Die Bevölkerung ist gegen die ausländischen Besatzungsmächte; denn sie unterstützen das korrupte Regime.

Malalai Joya konnte nicht im afghanischen Parlament bleiben. Sie wurde hinausgeworfen. Sie konnte auch nicht noch einmal kandidieren.
Ich sage: Sie stützen damit das korrupte Regime Karzai. Es wäre besser, sich an Bertha von Suttner zu erinnern, an die österreichische Pazifistin, die durch ihren Kriegsroman Die Waffen nieder! bekannt wurde. 1905 erhielt sie den Friedensnobelpreis dafür. Wir fordern genauso wie sie: Krieg darf kein Mittel der Politik mehr sein. Deshalb muss die Bundeswehr raus aus Afghanistan.

Mit freundlichen Grüßen

Heidrun Dittrich,MdB

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8 Kommentare

Was wäre die Konsequenz eines Abzugs?

Und warum sind wir denn so gegen Krieg in Afghanistan, während wir beim "arabischen Frühling" fröhlich rumgeballert und lustige Gesellen an die Macht bombardiert haben - und demnächst wohl auch am Feldzug gegen den Iran teilnehmen werden (für was auch immer der gut sein soll - irgendwie sollen wir die konventionell bombardieren, um sie davor zu bewahren, von Israel nuklear bombardiert zu werden - also tun wir das nur zum Schutz des Irans ;))...?

@ Andreas, wir, wir machten und machen da nicht mit, denn wir haben in dem sinnlosem Kriegsspielen in Afghanistan schon sehr viel Sympathien verloren,
in der arabischen Welt und auch bei denkenden Deutschen.

> "schon sehr viel Sympathien verloren, in der arabischen Welt"

Aber sicher nicht nur wegen Afghanistan...

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