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Unwort des Jahres 2011: "Döner-Morde"

  • Dönermorde-Der Döner ist in den seltensfällen- tödlich---
  • Foto: Dönerspiess bei Zeitgeist 2012
  • hochgeladen von Wolf STAG

Wenn das Lebensmittel-in den Mittelpunkt der Sprche rückt.

"Döner-Morde", so wurden von Polizei und Medien die von der neonazistischen Terrorgruppe verübten Morde an zehn Menschen bezeichnet. Der Ausdruck steht prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde.

In der engeren Auswahl für das Unwort des Jahres waren auch "Gutmensch" und "Marktkonforme Demokratie".

Mit dem Ausdruck Gutmensch wird insbesondere in Internet Foren das ethische Ideal des „guten Menschen“ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren.

Die Wortverbindung "marktkonforme Demokratie" geht zurück auf ein Statement Angela Merkels, wonach Wege zu finden seien, „wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, dass sie trotzdem auch marktkonform ist.“ Auch wenn die Wortverbindung gegenwärtig meist kritisch verwendet wird, steht sie doch für eine bedenkliche Entwicklung der politischen Kultur.

Für das Jahr 2011 wurden 923 verschiedene Wörter eingeschickt. Die Jury erhielt mit insgesamt 2420 Einsendungen die meisten Einsendungen seit Bestehen der Unwort-Aktion. Die häufigsten Einsendungen waren Döner-Morde (269mal), Stresstest (186mal), Rettungsschirm (136mal) und Tagesrandzeit (105mal).

Die Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ besteht aus folgenden Mitgliedern: den vier Sprachwissenschaftlern Prof. Dr. Nina Janich/TU Darmstadt (Sprecherin), Dr. Kersten Sven Roth (Universität Zürich), Prof. Dr. Jürgen Schiewe (Universität Greifswald) und Prof. Dr. Martin Wengeler (Universität Trier) sowie dem Journalisten Stephan Hebel (Frankfurter Rundschau). Als jährlich wechselndes Mitglied war in diesem Jahr Dr. Heiner Geißler, Bundesminister a. D., beteiligt.

Das Börsen-Unwort des Jahres, welches mit der Kooperation mit der Börse Düsseldorf ermittelt wurde, ist "Euro-Gipfel".

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1 Kommentar

> "Mit dem Ausdruck Gutmensch wird insbesondere in Internet Foren das ethische Ideal des „guten Menschen“ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren."

Quatsch. Gutmenschen gibt es schon ewig... das sind die aufgeblasenen Wichtigtuerfundis, die so tun, als wären sie Mutter Teresa, aber nofalls sogar über die Leichen der eigenen Schäfchen gehen...

> "Die Wortverbindung "marktkonforme Demokratie" geht zurück auf ein Statement Angela Merkels"

Das ist wirklich ätzend...

> "Döner-Morde"

Ist doch nur ein Kürzel...

> "Stresstest"

Ja, das hat den Stresstest nicht bestanden...

> "Tagesrandzeit"

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