Buchbesprechung
Plan D - die Alternativweltgeschichte
Simon Urban: Plan D; Schöffing Verlag Frankfurt / Main 2011; 550 Seiten; ISBN: 978-3-89561-195-7
Im Ostberlin des Jahres 2011 hat es die deutsch-deutsche Wiedervereinigung nie gegeben. Egon Krenz ist seit 22 Jahren an der Macht. Die Folgen? Die DDR ist nahezu pleite, die Hauptstadt ein maroder Moloch.
Die letzte Chance für den ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden: Wirtschaftsverhandlungen mit dem kapitalistischen westdeutschen Bruderstaat und dessen Bundeskanzler Oskar Lafontaine.
Doch dann wird ein ehemaliger Berater von Krenz ermordet aufgefunden - und alles deutet darauf hin, daß die Stasi den alten Mann beseitigt hat.
Als dann auch noch der SPIEGEL über den Fall berichtet, ist klar: Die DDR ist endgültig erledigt, wird die Unschuld der Staatssicherheit nicht bewiesen.
Martin Wegener von der Ostberliner Volkspolizei und Richard Brendel vom BND ermitteln gemeinsam.
Simon Urban (* 1975 in Hagen) ist ein deutscher Schriftsteller, Werbetexter und Journalist.
Das Buch ist ein Polit-Thriller, Krimi und Alternativweltroman gleichermaßen. Die barocke Schwülstigkeit (des Erzählstils), die Vermischung von Wahrheit und Dichtung, die Verquickung von innerer und äußerer Welt - sie führen zu vermeidbar - überflüssigen Längen, die eigentlich weggelassen gehören - sie stören den Lesefluß und die Lesefreude.
Wer Alternativweltgeschichten (als Genre) kennenlernen möchte, sollte zu besseren Exemplaren greifen.
Alternativweltgeschichten spielen in einer Welt, in der der Lauf des Weltgeschehens irgendwann von dem uns bekannten Geschehen abgewichten ist. Diese Literaturgattung ist quasi eine Ausformung von Science fiction und beschreibt irreale, also unwirkliche Ereignisse. "Was hätte sein können, wenn...?" - das ist hier die entscheidende Frage.