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Berlin und sein besonderer Umgangston

 

Das traditionelle Motto Berlins ist Herz und Schnauze. Das ist eigentlich lustig gemeint.

Berlin ist auf seine Art eine vorbildliche Stadt. Es gibt glücklicherweise traditionell wenig Gewaltkriminalität in der Stadt für eine Metropole dieser Größenordnung.

Was die aus anderen Regionen Deutschlands Hinzugezogenen überrascht, ist die Toleranz. Im Publikum eines Kulturtempels wie der Oper ist es heutzutage normal, ohne Schlips und Kragen zu erscheinen. Das war nicht immer so. Aber nicht nur das, ich habe schon erlebt, dass dort Besucher in Sportkleidung den Abend genießen. Wer in anderen deutschen Städten die Opern besucht, findet das kurios, vielleicht auch seltsam, mit einem gewissen Befremden. Aber in Berlin geht das.

Diese Toleranz ist es aus meiner Sicht, was Berlin auszeichnet. Dieses Leben und leben lassen, im Zweifel nur innerlich schmunzeln, wenn jemand ein anderes Verständnis kundtut. Der Berliner lässt Andere gelten.

Und genau das halte ich für vorbildlich.

Man hält sich raus. Der Stil, den jemand anders verkörpert, muss einem nicht gefallen, muss nicht dem eigenen Geschmack entsprechen, ein friedliches Miteinander ist trotzdem möglich.

Diese Toleranz, dieses Grundverständnis, dass ein friedliches Nebeneinander möglich ist, macht diese Stadt besonders.

Daran festzuhalten lohnt sich.

Wenn jemand einen extravaganten Hut trägt, wird das in Berlin mit einem freundlichen Lächeln begrüßt.

Zugezogenen kann da schon mal ein herber Kommentar entgleiten. Andere kommen gerade deswegen hierher, weil sie zu schätzen wissen, dass Berlin für ausgefallene Moden offen ist.

Ich wünsche dieser Stadt, dass sich dieses Motto von Leben und leben lassen weiterhin durchsetzt. Aus meiner Sicht ist das der Weg, der ein friedliches Miteinander möglich macht.

Toleranz und eher mehr Herz als Schnauze.

https://www.facebook.com/Kultur-im-Alltag-Berlin-1...

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2 Kommentare

OK, ich war ein paar mal in Berlin. Auch zu Ost - Zeiten. Ich habe die Grenzer in der Friedrichstraße erlebt, die nett zu meinen Kindern waren. Ich war auf einem Campingplatz an der Mauer zu Zeiten der Öffnung und bin von den Berlinern herzlich aufgenommen worden und habe durch Tipps viel mehr gesehen als ich mir selbst vorgenommen hatte. Heute ist Berlin im Straßenverkehr mehr als hektisch und teilweise unkontrolliert, aber wer die Stadt sehen möchte, sollte sich informieren, aussortieren und dann los. Einen Stadtführer kann ich empfehlen. Der heißt Berlin - eine Stadtrundfahrt mit Herz und Schnauze. Damit ist man gut bedient.

Der Dialekt ist grausam...zum Weglaufen...;-)

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