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Alt versus Neu

Auf der Suche nach Antworten auf die Alterung der Gesellschaft
Bundesregierung lädt zum Demografiegipfel mit Experten
Die Deutschen werden immer weniger und immer älter - mit weitreichenden Folgen für die Sozialsysteme. Wie die Politik darauf reagieren kann, ist Thema bei einem Demografiegipfel der Bundesregierung. Die Opposition meint: Schwarz-Gelb hat das Thema verschlafen.

Verbände, Wissenschaftler und Bürger hat die Regierung zum Gespräch geladen. Welche Probleme, welche Chancen ergeben sich aus der Bevölkerungsentwicklung, lautet die Frage, die in neun Arbeitsgruppen diskutiert werden soll. Berechnungen zufolge wird Deutschland bis 2060 ein Fünftel der Bevölkerung verlieren. Jeder Dritte wird dann 65 Jahre oder älter sein. Die Alterung hat weitreichende Folgen für die Sozialsysteme. Unternehmensberatungen warnen vor Personalengpässen im Gesundheits- und Pflegewesen sowie in der öffentlichen Verwaltung.

Die Bundesregierung hatte im April eine Strategie vorgelegt. Sie will Kinder aus bildungsfernen Familien stärker fördern und vermehrt Fachkräfte nach Deutschland holen. Im ZDF warb Bundesinnenminister Friedrich für eine flexiblere Rentenpolitik. Es gebe immer mehr Menschen, die länger arbeiten und dabei in Teilzeit gehen wollten. Dafür müssten Lösungen gefunden werden.

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) warnte vor dem Treffen vor allem vor einer zunehmenden Landflucht. Es sei wichtig, dass auch auf dem Land weiter Arbeitsplätze entstünden, sagte Kamp-Karrenbauer im Deutschlandfunk. Dazu brauche es eine gute Verkehrsanbindung und die flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetverbindungen.

Für mehr qualifizierte Zuwanderung plädierte der NRW-Landesvorsitzende der CDU, Armin Laschet. In manchen Städten Nordrhein-Westfalens sei schon jetzt ein Bevölkerungsrückgang von zehn Prozent zu beobachten.

Kritiker werfen Regierung Tatenlosigkeit vor
Von der Opposition und Gewerkschaften kam Kritik an der Regierung. Der frühere Sozialminister Franz Müntefering bemängelte, die Koalition habe den demografischen Wandel verschlafen. "Der Bund redet, aber er drückt sich vorm Handeln", sagte Müntefering der Deutschen Presse-Agentur. Städte und Gemeinden würden von Belin im Stich gelassen. Der SPD-Politiker ist Sprecher eine Arbeitsgruppe in seiner Fraktion zum demografischen Wandel.

Ähnlich äußerte sich die Demografie-Expertin der Grünen, Tabea Rößner. Es gebe dringenden Handlungsbedarf in der Arbeits-, Pflege- und Gesundheitspolitik, aber das "verschleppt die Bundesregierung". DGB-Chef Michael Sommer meinte, wer die Probleme im Zusammenhang mit der Alterung strategisch angehen wolle, müsse zuallererst für gute Arbeit und sichere Renten sorgen. "Viele gesellschaftliche Probleme werden zu Unrecht auf die demografische Entwicklung zurückgeführt", fügte Sommer mit Blick auf die Rentendebatte hinzu.

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