Vollmond
Nur der Mond ist Schuld
Da steht er wieder am klaren Nachthimmel, voll und rund,
dick und gemütlich. Sein Anblick beflügelt Dichter und Denker zu höheren Gedankenflügen und poetischen Gedichten.
Still und ruhig zieht er seine Bahn als könnte er kein Wässerchen trüben.
Dabei reicht seine Kraft aus, selbst die Meere zu Ebbe und Flut zu bewegen.
Kein Wunder, wenn er auch die Menschen beeinflusst, denn kein Schlaf ist so unruhig wie der bei Vollmond.
Da geht man ins Bett, ist todmüde nach des Tages Last und Mühe und der Schlaf flieht, kaum dass man liegt und die Augen zumacht. Die Gedanken fahren Karussell und die Beine ebenfalls. Immer schlafe ich auf der rechten Seite, geht nicht! Lege ich mich auf die linke Seite, will der Schlaf auch nicht kommen. Schließlich, wieder hell-wach, koche ich mir einen Tee und versorge mich mit Baldrian-Tropfen.
Aber nicht nur die Meere und die Erwachsenen hat der Mond in seiner Gewalt.
Nein, auch mit dem kleinen Häwelmann hat er seiner Zeit schon Schabernack getrieben und ließ ihn in mit seinem Rollenbettchen über den Nachthimmel sausen und die Himmelsgestalten erschrecken.
Geschah ihm ganz Recht dass der kleine Häwelmann ihm über seine grosse Nase gefahren ist!
Doch nun hat er’s mit meinem Enkel:
Der schläft zwar, aber er geistert mit offenen Augen durchs Haus und dann sitzt er, nicht im Nachthemdchen, sondern im Schlafanzug, vor seiner Lego-Kiste und will bauen. Mit offenen aber nichts sehenden Augen. Wie ein kleines Gespenst. Meine Tochter bringt ihn wieder zu Bett, doch nach kurzer Zeit spukt er schon wieder im Hause herum.
Was soll das, guter alter Mond?
Sollen wir dich nun anhimmeln oder verwünschen?
Fragt dich Elsbeth
Der Vollmond verstärk alles. Alle Stimmungen, alles was man tut, auch die Unruhe bei Nacht oder eine besonders gute Schlaftiefe, je nach Ausgangslage.
Also vorsicht beim Streiten!