Hochbegabung und Inklusion, aber wie?
Bereits zum 2./3. Februar 2013 lud das Zentrum für Bildung und Begabung nach Bensberg (Köln) zur Studienkonferenz: „Talentförderung Inklusive?“ ein. Die Teilnehmer diskutieren die Inhalte der Kurzvorträge in kleinen Gruppen oder Workshops.
Frau Prof. Gabriele Wiegand stellt den Teilnehmern dar, was eine Person ausmacht und wie sie sich optimal entwickeln kann. Jede Person möchte in seiner Würde anerkannt sein, Wertschätzung erfahren und selbstbestimmt handeln. Werden diese Grundsätze beachtet und schauen wir so auf jeden Einzelnen, so wird aus Solidarität Chancengleichheit. Der Kern von Inklusion ist somit erfasst.
Frau Mechthild von Nibelschütz aus dem „Inklusive Montessori Kinderhaus St. Martin“ erzählt aus der Umsetzung mit vielen liebevollen Lösungen. Sie geht der Frage nach Normalität und Gleichheit nach. Beides ist in der Gesellschaft nicht zu finden. In jeder Gruppe, Klasse, Gesellschaft herrscht Heterogenität. Je größer die Divergenz, um so leichter gelingt die Inklusion. Voraussetzung ist eine Vielfalt, die ohne Konkurrenz gelebt wird.
Jede Person in seiner Geschwindigkeit seinem Ziel entgegen – so wird keiner über- oder unterfordert und fühlt sich angenommen. Stehen Lösungen im Vordergrund, kann von der Vielfalt partizipiert werden, in der jeder gleichgesinnte Personen trifft und adäquate Angebote zur Entwicklung erhält.
Frau Prof. Dr. Christina Schenz lenkt den Blick auf Höchstleister, die bei der Selektion gefördert werden. Offene Aufgabenstellungen hingegen ermöglichen eine individuelle Entwicklung von vielen Kindern. Eine intensive Diskussion zeigt, wir brauchen sicher Selektion und offene Forderungen. So kann jeder seine Begabungen kennen lernen und mit ihnen umgehen. Individuelle Wochenpläne, Projektarbeiten und Sinn stiftende Methoden bringen Bewegung ins Lernen.
Herr Gerd Kube führt im Team das Gymnasium Voerde. Freiwillig haben sich mehrere Lehrer für eine Inklusionsklasse gemeldet. Sie machen sich gemeinsam auf den Weg mit differenzierten, abwechslungsreichen und wertschätzendem Lernumfeld die Stärken der Schüler auszubauen. Bereits jetzt ist dort eine Kultur vorhanden, die unterstützt, berät und motiviert. Der ehrgeizige Beginn zeigt nach einem halben Jahr gute Erfolge und Bereiche in denen Nachbesserung erforderlich wird, um allen Schülern weiterhin gerecht zu werden.
Insgesamt eine Veranstaltung die Chancen und Risiken der Inklusion aufgreift. Der Blick auf Lösungen und die Stärkung der Schüler einte die Teilnehmer. Für die Umsetzung im Unterricht sehen viele Teilnehmer Unterstützungsbedarf.