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Götterdämmerung Teil 2: Eine Exkursion vor Tagesanbruch. Oder: Wie entstehen eigentlich solche "Waldschrat" - Bilder?

  • Götterdämmerung: Aufgehende Sonne im Nebel eines ehemaligen Braunkohletagebaus.
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Liebe Freunde auf "myHeimat",

hier nun der angekündigte Exkursionsbericht "Unternehmen Götterdämmerung". Wir wünschen viel Vergnügen!

Mit dem Wetter steht und fällt der Erfolg eines Hobby – Naturfotografen. Besonders dann, wenn er sich auf den artenvielfältigen Mikrokosmos spezialisiert hat. Nach dem nassesten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hofften wir auf einen schönen Septemberanfang in der Art, wie es sich für diesen Monat gehört.

Akribisch die Wetteraussichten studierend, stellten wir fest, dass der Samstag verheißungsvoll sein könnte. Temperaturunterschiede von mehr als 10°C zwischen Tag und Nacht ließen starke morgendliche Niederschläge in Form von Tau erhoffen, mit etwas Glück konnten wir mit Nebel rechnen.

Nach einer kurzen Besprechung und einer sorgfältigen Überprüfung der Ausrüstung verordneten wir uns Nachtruhe, wohl wissend, dass diese von kurzer Dauer sein würde. Der Wecker sollte uns noch vor 6.00 Uhr am Morgen in die Vertikale zwingen.

Unser Ziel war dieses Mal ein weitläufiges Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus im Erftkreis etwa 20 Kilometer westlich von Köln, welches der Energiegigant RWE vor Jahren rekultiviert hat. Auf diesem Gelände, das teilweise unter Naturschutz gestellt wurde, befindet sich unter anderem der sogenannte „Papsthügel“ worauf das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Benedikt XVI. seinerzeit den Weltjugendtag zelebrierte.

Lange bevor sie Sonne sich durch den aufsteigenden Nebel kämpfte, waren wir schon vor Ort. Wie schon erwähnt, ist das Gelände sehr weitläufig. Vom Parkplatz aus sind erst einmal zwei Kilometer zu Fuß zurücklegen, um an die ersten Feuchtgebiete zu gelangen. Dort erhofften wir einige „Schlafplätze“ unserer Schützlinge zu finden.

Da das Zeitfenster bei derartigen Unternehmungen sehr klein ist, bewegten wir uns schnellen Schrittes dorthin. Die Stimmung war gespenstisch: Dichter Nebel umhüllte uns. Eine unheimliche Stille herrschte vor, kein Windhauch war zu spüren. Nun setzte schon langsam aber sicher die Morgendämmerung ein. Tausende von Perlen frischen Morgentaus beladene Spinnennetze, mit und ohne Bewohner, mussten in hüfthohen und tropfnassen Gräsern umgangen werden. Ständig nach silbernen Flügeln auf hohem Gras suchend, durchstreiften wir vorsichtig die menschenleere Umgebung.

Mannshohe, undurchdringliche Schilfgürtel versperrten uns hier und dort den Weg, sodass wir sie umgehen mussten. Die Zeit schien uns davon zu laufen, da die Sonne an Höhe gewann.

Kaum noch hoffend, dass wir an diesem wie für uns geschaffenem Morgen fündig würden, machte sich langsam eine Art Resignation breit, die vom einen auf den anderen Augenblick jäh unterbrochen wurde. Da waren sie! Da waren die Schlafplätze unserer Juwelenschwingen, der Libellen. Gleich mehrere Arten hatten sich auf etwa 200 Quadratmetern zur Ruhe niedergelassen. Deutlich waren ihre taubenetzten Flügel im schwachen Gegenlicht der aufgehenden Sonne zwischen den Gräsern zu sehen.

Gerade zur rechten Zeit denn der lebenspendende Fixstern gewann schnell an Höhe. Ein schöner Augenblick. Man denkt an die Nibelungensage, kommt sich vor wie der Zwergenkönig Alberich, umgeben von friedfertigen, elfenartigen Wesen und in der Ferne ein Licht, gleich eines überirdischen Feuers, als würde Wotan persönlich das brennende Walhalla betrauern.

Doch genug der Poesie! Es gab zu tun!

Nachdem wir die Kameras entsprechend der Lichtverhältnisse eingestellt hatten, wurden wir für die kurze Nacht und die nasskühle Witterung reichlich entschädigt.

Der Nebel hielt sich, wider erwarten, noch knapp zwei Stunden bis die Kraft der Sonne ausreichte um Thermik zu erzeugen. Der nun aufkommende Wind machte ein sinnvolles Fotografieren im hohen Gras unmöglich. Da wir zuvor jedoch einige gute Aufnahmen machen konnten, fuhren wir entspannt nach Hause, wo ein deftiges Frühstück mit Speck, Eiern und frischen Brötchen auf uns wartete.

Doch nun genug der Worte, lassen wir die Bilder sprechen. Wir präsentieren eine kleine Auswahl einer frühmorgendlichen Exkursion in Wildnis eines ehemaligen Braunkohletagebaus.

Ausführliches Bildmaterial ist in Kürze auf unserer Homepage www.waldschrat-online.de zu sichten.

Herzliche Grüße an alle „Myheimatler“ , Naturfreunde uns solche, die es noch werden wollen.

Eure „Waldschrate“
Heide & Willi

  • Götterdämmerung: Aufgehende Sonne im Nebel eines ehemaligen Braunkohletagebaus.
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  • Eine Gemeine Becherjungfer vor Sonnenaufgang.
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  • Eine Eintagsfliege, schwer mit Morgentau beladen.
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  • Große Pechlibelle (Ischnura elegans) vor Tagesanbruch.
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  • Ein Männchen der Gemeinen Becherjungfer am Schlafplatz.
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  • Gemeiner Bläuling (Polyomatus icarus) im Nachtlager.
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  • Junges Männchen der Großen Heidelibelle beim Sonnenaufgang.
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  • Große Heidelibelle vor "brennendem" Himmel. Sonnenaufgang.
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  • Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) im Nachtlager.
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  • Schwarze Heidelibelle(Sympetrum danae), Männchen bei Tagesanbruch.
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  • Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) zwischen Tag und Nacht
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  • Große Heidelibelle, junges Männchen vor Sonnenaufgang.
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  • Junges Weibchen der Großen Heidelibelle am Schlafplatz.
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  • Kleines Wiesenvögelchen, vom Tau benetzt in der Wiese.
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  • Eine Gartenkreuzspinne in ihrem Rad aus Perlenfäden.
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  • Ein Männchen der Schwarzen Heidelibelle (Sympetrum danae) trocknet die Flügel.
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  • Ein Weibchen der Weidenjungfer (Lestes viridis) vor Sonnenaufgang am Schlafplatz.
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  • Ein Männchen der Weidenjungfer in seinem Nachtlager.
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10 Kommentare

Wunderschöne Aufnahmen zeigst du uns wieder mal!

Ein gut geschriebener Bericht und wunderschöne Bilder!

Willi, Dank Deinem Mega-Bericht bin ich in Gedanken mit Euch gegangen -TOLL!
LG Heidi

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