Es kommt immer seltener vor: Das Grünwidderchen (Adscita statices).
Bis vor einigen Jahren konnte man allerlei Arten von Widderchen auf Wildwiesen und Magerrasen beobachten. Diese kleinen, tagaktiven Schmetterlinge, die aufgrund ihres Aussehens oft fälschlicher Weise zur Familie der Motten gezählt werden bevölkerten zahlreich die Blütenstände verschiedenster Wildgewächse. Sieht man sich heute um, entdeckt man kaum noch eines dieser kräftig gefärbten Tiere.
Dies gilt im besonderen Maße für ein Mitglied dieser Familie: Das Gemeine Grünwidderchen (Adscita statices) ist in der Niederrheinischen Bucht so selten geworden, dass man Überlegungen anstellt, wie es in der neu zu erstellenden Roten Liste für bedrohte Tierarten einzustufen ist. Die Tendenz geht dahin, es als RL – 1 – Art einzustufen: Vom Aussterben bedroht.
Das Tier besticht durch seine metallisch glänzend grüne Farbe mit einem schwarzen Saum entlang der Flügelenden. Fühler und Thorax, sowie die Beine erscheinen in einem matten Schwarz. Selbst, wenn es auf einer gelben Blüte sitzt ist es schwer zu entdecken. Dieses unscheinbare 1, 5 Zentimeter große Geschöpf ist von derartiger Schönheit, dass es hier auf „myHeimat“ einmal vorgestellt werden sollte.
Die bevorzugte Futterpflanze der Raupe ist der Sauerampfer.
Durch die alljährlich verfrühte Mahd von Wildwiesen, die selbst in Naturschutzgebieten wie der Wahner Heide schon im August stattfindet, wird auch diese Futterpflanze mit samt den Raupen vernichtet.
Die Leute, die solche Maßnahmen anordnen, sind studierte Forstbeamte! Sie sollten es eigentlich besser wissen!
In einem Dialog mit einem Forstdirektor fiel mir dazu ein Zitat ein:
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe).
Er verstand nur Bahnhof.
In diesem Sinne grüße ich alle Naturfreunde und die, die es noch werden wollen.
Willi, der „Waldschrat“
Weshalb werden die Wildwiesen denn verfrüht gemäht?