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Eines der größten Erdlöcher der Welt: Wozu es genutzt wird und was später daraus entsteht

  • Tagebau "Hambach". Eines der größten künstlichen Erdlöchern der Welt.
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Sonntag, 13. November 2011, Mittag. 12°C leichter Wind, diesiges Wetter. Wir machen uns auf, um einen Ort der Superlative zu besuchen. Zugegeben: Die Bedingungen für eine Tour mit den Kameras sind nicht gerade optimal. Wären sie optimal, hätten wir bestimmt andere Ziele vor Augen gehabt.

So fuhren wir zu dem nahegelegenen Tagebau „Hambach“ nahe des Örtchens „Elsdorf“ im Rhein/Erftkreis. Hier betreibt die „Rheinbraun AG“ in Verbindung mit dem Energieriesen „RWE – Power“ einen der größten Braunkohletagebaue der Welt.
Um den Bildern einen einigermaßen verständlichen Ausdruck geben zu können, hier ein paar Daten zu dieser Industrieanlage:

Zur Info: Die hier gezeigten Aufnahmen entsanden von einem Aussichtspunkt aus mit einem starken Teleobjektiv. Die Maschinen, "Absetzer" und Bagger waren mehere Kiloemter entfernt.

1978 wurde hier mit der Braunkohleförderung begonnen. Doch bevor man an sie herankam, mussten zuerst Erdschichten von einer Dicke von 160 Metern, bestehend aus Ton, Lehm, Kies und Sand als sogenannter Abraum abgetragen werden. Dieser „Abraum“ hatte das Volumen von 700 Millionen Kubikmetern. Dafür benötigte man sechs Jahre. Heute heißt die Abraumhalde „Sophienhöhe“ und ist ein sehr schönes Naherholungsgebiet. Seit 1984 fördert man hier an dieser Stelle jährlich etwa 40 Millionen Tonnen Braunkohle, die mittels einer eigenen Eisenbahn in naheliegende Kraftwerke befördert werden, wo sie unter dem höchsten Stand der heutigen Technik zur Stromgewinnung verbrannt wird.

Das Loch in der Erde misst heute einige Kilometer in seiner Breite. Die Länge dürfte etwas mehr als 10 Kilometer betragen. Seine Tiefe beträgt momentan 360 Meter. Die Maschinen, die dieses zu Wege bringen, sind die größten Bagger der Welt. Sie sind 94 Meter hoch, 225 Meter lang und wiegen 13.500 Tonnen. Sie können täglich bis zu 240.000 Kubikmeter Kohle fördern, die auf Förderbandsystemen von 90 Kilometern Länge zu den eigentlichen Bahnverladestationen gebracht werden. In diesem Tagebau kommen acht von Ihnen zum Einsatz. 22 Kilometer Gleis, befahren mit eigenen Güterzügen befördern das „Braune Gold“ dann zu den Kraftwerken.

Von dieser geförderten Kohle werden insgesamt drei Kraftwerke gespeist, die mit einer Leistung von 11.000 Megawatt 15% des gesamtdeutschen Energieverbrauchs decken. In unserer Region sind dies sogar 75 %.

Ist ein derartiger Tagebau erschöpft oder wird er unrentabel, wird er umgehend rekultiviert. Die Aufnahmen, die diese herrlichen Feuchtgebiete zeigen, waren bis 2003 ebenfalls solche Industrieanlagen wie der Tagebau „Hambach“. Hier finden wir heute seltene Tierarten und können nach Herzenslust nach ihnen forschen. Eine eigens aus der Taufe gehobene „Naturschutzabteilung“ der RWE AG unterstützt diese Vorhaben.

Wir finden dies geradezu vorbildlich und freuen uns, dort in Sachen Entomologie und Odonatologie arbeiten zu können. Viele unserer Erkenntnisse konnten wir in diesen Gebieten sammeln.

Liebe Grüße an alle Naturfreunde und solche, die es noch werden wollen,

Willi, der „Waldschrat“

  • Tagebau "Hambach". Eines der größten künstlichen Erdlöchern der Welt.
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  • 13.500 Tonnen Stahl auf Ketten. Ein Schaufelradbagger, einer der größten der Welt.
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  • Je länger man hinschaut, umso mehr sieht man. Beachte die PKWs im Bild unten rechts als Größenvergleich.
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  • Terassenförmig fressen sich die Giganten in die Tiefe.
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  • Tal und Bachlauf eines rekultivierten Tagesbauses bei Frechen, Erftkreis.
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  • Idyllische Landschaften mit einer ungeheuren Artenvielfalt laden zum Forschen ein. Rekutivierter Tagebau Frechen.
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  • Südufer des "Boisdorfer Sees" Hier tummelt sich einiges an Vögeln und allerhand Kleigetier sowie seltene Pflanzen.
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7 Kommentare

Interessanter Beitrag!

Schliesse mich an-mal schauen,ob die Natur sich erholt!

Bei uns werden die Restlöcher geflutet. Wenn die Böschungen nicht abrutschen, wie in Nachterstädt geschehen, entstehn dann "Spielwiesen" für die Reichen und Schönen. Für die Natur ist da kaum noch Platz.
Da gefällt mir die Rekultivirung in Hambach schon viel besser!

LG Ronny

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