Bilderrätsel: Aufruf zur Detektivarbeit. Hochzeitsfotos der etwas anderen Art. Auflösung
Liebe Naturfreunde und „myHeimatler“,
herzlichen Dank für Eure Beteiligung an dem kleinen Bilderrätsel. Ihr wart toll und anhand der Fotos sind die Tiere nicht leicht zu bestimmen. Bis auf einige wenige „Fehltritte“ habt ihr die Nuss gemeinsam geknackt.
Hier nun die Auflösung im Text zu den einzelnen Bildern, die jetzt noch einmal mit entsprechendem Untertitel zu sehen sind. Ein paar kleine Zusatzinfos findet Ihr im folgenden Text:
Bild Nr. 1:
Ein Paarungsrad des Frühen Schilfjägers (Brachytron pratense). Die Bezeichnung „Kleine Mosaikjungfer“ wird nicht mehr verwendet. Sie ist die kleinste und erste Edellibelle, die im Zyklus eines Jahres schlüpft. Auf Fotos ist der Frühe Schilfjäger leicht mit der Herbst – Mosaikjungfer (Aeshna mixta) zu verwechseln. In natura ist das unmöglich, da die Flugzeiten der Tiere zu weit voneinander getrennt liegen. Man sieht die Tiere oft mit äußerster Präzision und hoher Geschwindigkeit durch enge Schilfgürtel fliegen. Daher bekam sie ihren Namen. Ein Paarungsrad zu dokumentieren, welches nicht gerade in den Kronen der Bäume hängt, bildet die absolute Ausnahme. Die Aufnahme entstand im Juni 2011 in Brandenburg.
Bild Nr. 2:
Die Torf – Mosaikjungfer (Aeshna juncea). Eine typische Hochsommerart, die ab Ende Juni/Anfang Juli bei uns mit etwas Glück zu beobachten ist. Sie ist sehr selten und, wie der Name schon sagt, an das Vorkommen von Torfmoosen gebunden. Da ihr Lebensraum immer kleiner wird und kaum noch die nötigen Voraussetzungen bietet, ist die Art bei uns als stark gefährdet eingestuft. Da in Deutschland derartige Aufnahmen so gut wie nicht zu erstellen sind, fuhren wir nach Tirol, wo die Art anzahlmäßig etwas stärker vorkommt. Dort gelang uns, an einer moosigen Verlandungszone eines Bergsees, in der Nähe von Kitzbühel, diese Aufnahme.
Bild Nr. 3:
Die Herbst – Mosaikjungfer (Aeshna mixta). Die letzte Edellibellenart, die im Jahr auf der Bildfläche erscheint. Stellenweise ist sie an stehenden Gewässern mit guter Wasserqualität noch recht häufig zu beobachten. Da sie ansonsten als ziemlich anspruchslos gilt, ist sie in Deutschland nicht gefährdet. Die Männchen sieht man meist zu Mehreren an den Ufern der Seen patrouillieren. Ein Weibchen der Art zu beobachten, gilt jedoch schon als Glücksfall. Dieses Paarungsrad wurde vom Team – „Waldschrat“ im schönen Münsterland aufgenommen.
Bild Nr. 4:
Die Hochmoor – Mosaikjungfer (Aeshna subarctica elisabethae). Die Art ist nur von Juli bis Mitte September zu beobachten. Wenn man hier noch von „Beobachten“ sprechen kann. Sie bewohnt ausschließlich schwer zugängliche Torfmoosbestände mit ausreichendem Schwingrasenvorkommen. In Deutschland ist sie daher extrem selten und wird in der „Roten Liste der bedrohten Tierarten“ in der Stufe „1“ = „akut vom Aussterben bedroht“ geführt.
Die Hochmoor – Mosaikjungfer perfekt bei der Paarung zu dokumentieren kann als der Höhepunkt im Leben eines Naturfotografen betrachtet werden. Viele suchen nach diesem Motiv ihr ganzes Leben lang, meist jedoch ohne Erfolg. Nicht nur deshalb bekam diese Aufnahme von uns den Titel „Foto des Jahres 2010“! Sie entstand im August im Oppenweher Moor, nahe Stemwede.
Einzelheiten über die Lebensweise der Tiere, Aufnahmen im XXL – Format und ausführliche Artenprofile findet Ihr hier:http://waldschrat-online.de/GrosslibellenII.html
Bis zum nächsten Bilderrätsel wünsche ich Euch allen noch viel Vergnügen hier auf „MyHeimat“.
Herzliche Grüße,
Willi, der „Waldschrat“
hallo willi,war nicht einfach,in den mir zugänglichen büchern nichts brauchbares
und im internet wenig,zum teil fotos,an hand derer du sowieso nichts bestimmen
konntest,weil die aufnahmeentfernung zu groß war.
du hast uns mit deinen fotos regelrecht verwöhnt,was abbildungsgröße und qualität betrifft
danke dieter