Das Bärenbad und der Battenberger Spitzname.
Die Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF) hatte 2019 gemeinsam mit dem Zweckverband Schwimmbad Battenberg für das Hallen- und Freibad in Battenberg einen Namenswettbewerb gestartet. Die große Mehrheit der Einsendungen entschied sich für „Bärenbad“. Darüber berichtete das EWF-Kundenmagazin "direkt 4/2019" auf der Seite 3. Wie Axel Voigt von der EWF auf Nachfrage berichtete, soll das Bad in naher Zukunft diesen Namen tragen.
Bekannt wurden die Fußballer des Turn- und Sportvereins (TSV) Battenberg in den 1980er Jahren als Bären. Seit mehr als 10 Jahren werden auch die Schwimmer des TSV als Schwimmbären bezeichnet. Ältere Einwohner sind der Ansicht, dass sie selbst schon immer die Battenberger Bären waren.
Doch wie kommen die Battenberger zu ihrem Spitznamen?
Karl-Willi Dietz hat darauf hingewiesen, dass die Grafen von Battenberg aus der Familie der Grafen von Wittgenstein stammten. Die Stadt Bad Berleburg trägt neben den schwarzen Pfählen in Silber (Weiß) der dort beheimateten Wittgensteiner auch einen Bären im Wappen. Das Wappen der Stadt Battenberg zeigt zumindest seit 1291 die Farben Schwarz und Silber im senkrecht geteilten Schild. Wenn also dieselben Farben verwendet wurden, warum sollten sie dann nicht auch den Bären als ein gemeinsames Symboltier gehabt haben, fragt Dietz (Battenberger Geschichten, 2009, S. 268).
Dass einst Bären im Burggraben zum Schutz der Kellerburg gehalten wurden oder ein Bär angeblich brummend im Turm über der Stadt saß und deshalb die Battenberger ihren Spitznamen bekommen haben, dürfte in das Reich der Legende gehören. Ähnliches gilt auch für die Spekulation, dass die Bezeichnung auf den Eber zurückzuführen ist. Nach Dr. Gustav Hammann (Die Spitznamen der Dörfer und Städte im Kreis Frankenberg, Bottendorfer Briefe 26, Juni 1972, S. 10 f.) soll der Battenberger Spitzname möglicherweise von einem altheidnischen Brauch kommen. Zum Jahresbeginn wird ein mit Erbs-Stroh umwickelter Mann als "Erbs-Bär" herumgeführt. Er gilt als Zeichen und Garant der Fruchtbarkeit im neuen Jahr (so auch ohne Angabe der Quelle Felix Nawrotzki, myheimat.de, 21.03.2014, Der Spitzname von Battenberg / Eder).
Walter Sellmann stellt 1977 in seinem Stadt- und Wanderführer für Battenberg auf Seite 35 fest: „Wenn auch noch eine schlüssige Erklärung des Spitznamens fehlt, so hat der Bär doch schon Eingang in manche Vereinswappen und Namen von Betrieben gefunden.“
Für das erste Motorradrennen "Rund um Battenberg" fertigte 1950 die Künstlerin Annemarie Gottfried eine Werbepuppe, den "Battenberger Bären" (www.lokalo24.de, Battenberger Bär im Museum, 13.12.11). Dr. Wolf Eckhardt Linke, Battenberger Bürger und Leiter des Kreisverkehrsbüros, entwarf im selben Jahr das Vereinsabzeichen des Spielmannszuges und späteren Musikzugs Battenberg, das den Bär im Battenberger Wappen zeigt (Hrsg. Musikzug 1950 e.V. Battenberg, Chronik zum 50jährigen Vereinsjubiläums 2000, Musikzug Battenberg … stillgestanden, Seite 14).
In den Folgejahren fand der Bär Eingang in manchen Geschäftsnamen. Hierfür seien als Beispiele die Bären-Apotheke (1961), das Gasthaus Zum Bären von Ewald Wack und das Cafe Bärenblick von Lothar Wack genannt.
Belege für die Bezeichnung der Battenberger als Bären aus früheren Zeiten sind nicht bekannt.
Eine große Bärenskulptur hat die Werbemeinschaft (WeGe) für den Hänsel-und-Gretel-Platz 1997 gestiftet, die von Johann Adam Kahler geschaffen wurde.
Schöner Ausflugstipp Amadeus,Danke für´s zeigen !