Kreuzbergkapelle und Lourdesgrotte
Wandern im Vorholz
In eine etwas entferntere Landschaft zog es die Samstagswandergruppe vom Kneipp-Verein Barsinghausen mit einer Wanderung in das Vorholz, einem Höhenzug im Innerstebergland. In Pkw-Fahrgemeinschaften erfolgte die Anreise nach Ottbergen, welches für seine schöne Landschaft und seine historischen Gebäude bekannt ist. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Ottbergen ist die Kreuzbergkapelle, die auf einem Hügel oberhalb des Ortes liegt. Vom Parkplatz an der Bushaltestelle führte der Wanderweg auf der schönen Lindenallee, die gesäumt ist von Sandsteinstelen mit Motiven des Kreuzweges hoch zur Kreuzbergkapelle und Lourdesgrotte.
Einer Legende nach soll ein Schäfer über dem Berg ein strahlendes Kreuz gesehen haben. Die Pest grassierte zu der Zeit auch in Ottbergen, und so wurde diese Stätte zu einem Prozessionsort, wo die Kranken den Herrn um Genesung baten. Schon um 1700 wurde hier eine hölzerne Kapelle errichtet, die bei einem erneuten Pestausbruch im Jahre 1714 wieder zum Pilgerort wurde. Bereits 1726 wurde die hölzerne Kapelle durch einen Bau aus Steinen ersetzt. Dieses Bauwerk wurde dann 1905 durch eine Vorhalle und Glockenturm erweiter, so wie wir die Kapelle heute vorfinden.
Die in der Nähe stehende Lourdesgrotte wurde einer Überlieferung nach durch die Initiative des Hildesheimer Zahnarztes Alexander Schreiber, der sich für den Tod einer Patientin verantwortlich sah, als Sühne errichtet. Dieser soll jeden Tag zu Fuß oder mit dem Fahrrad von Hildesheim nach Ottbergen zur heiligen Messe gekommen sein.
Mit einer herrlichen Aussicht auf die Hildesheimer Börde führte der Weg nun in das Vorholz mit dem Hochwald aus Rotbuchen und an einem großen Unterstand eine Pause eingelegt. Weiter führte der Weg über den Bach Dinklarer Klunkau zum Langenberg und später mit einem Abstecher bergab zum Schweinedenkmal weiter. Das „zu Ehren“ eines hier erlegten Wildschweines errichtet wurde. Es war das erste Wildschwein überhaupt, dass in dieser Gegend seinerzeit geschossen wurde.
Wieder auf der Berghöhe zurück wanderte nun die Gruppe auf einem schönen Weg in Richtung Heidelbeerenberg weiter und passierte oberhalb der Ortschaft Wöhle das ehemalige britische Munitionsdepot. Dieses wurde während des „Kalten Krieges“ in den 70er Jahren errichtet und erst 1993 nach Abzug der Briten geräumt.
Nach dem verlassenen Munitionsdepot bot der Weg am Waldrand immer wieder weite Blicke in die Börde. Die zwischenzeitlich aufkommenden Schnee- oder Graupelschauer konnten der Wandergruppe die Laune nicht verderben. Freuten sich doch alle voller Erwartung auf die Einkehr im Landgasthof Bruns in Ottbergen.
Dort wurde die Gruppe von der Wirtin und Personal sehr herzlich empfangen. Bei einem lodernden Holzfeuer im Kaminofen mit hervorragenden Speisen wie Schnitzel, Grünkohlgerichte, Salate, Steaks und einem sehr freundlichen Service erhielt dieser Wandertag seinen krönenden Abschluss.
Text: Karl-Heinz Pfennig
Fotos: Kneipp-Verein Barsinghausen (Dieter Ludewig + Karl-Heinz Pfennig)