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Wandergruppe vom TSV-Egestorf auf Wohnungs- und Stadtbesuch

Wandergruppe vom TSV-Egestorf auf Wohnungs- und Stadtbesuch.

Egestorf. Die Wandergruppe vom TSV Egestorf besucht die Höhlenwohnungen in Langenstein und klettert auf den Gläsernen Mönch. Die Gruppe Kultur+Wandern geht auf eine Stadtbesichtigung in Halberstadt.

Noch ein Hightlight zum 20. Jubiläum wollte die Wandergruppe im TSV-Egestorf erleben und fuhr mit dem Bus zu Besichtigungen zuerst nach Langenstein, einem Ortsteil von Halberstadt, und später nach Halberstadt.

In Langenstein wurde die Gruppe schon von dem Gästeführer erwartet und gemeinsam ging es auf kleinem Anstieg den Schäferberg hinauf zu der ersten Höhlenwohnung, von insgesamt zwölf Wohnungen. Diese Höhlenwohnungen wurden 1855 aus einer Wohnungsnot heraus von jungen Familien, die aus Platzgründen das elterliche Haus verlassen mussten, aus dem leichtem Sandstein heraus geschlagen. Zum Preis von acht Groschen erwarben die Käufer ein Felsengrundstück und machten sich dann mit Hammer und Meißel daran die Wohnungen aus dem Fels zu hauen. Nach gut einem halben Jahr konnten die ersten Räume der Wohnungen, die später Küchen- und Wohnraum, Schlafstube und Kinderzimmer hatten, beziehen. Lediglich durch die Tür und einem kleinen Fenster konnte Licht und Luft in die vorderen Räume kommen; die hinteren Räume blieben dunkel.
Schon vor der Jahrhundertwende wurden die ersten Wohnungen durch den Vorbau von kleinen Häusern verlassen und die Höhlen nur noch als Ställe genutzt. Die Wohnung Nr. 11 wurde aber noch bis 1916 bewohnt. Ab 1990 wurde auch die letzten Höhlenräume nicht mehr benötigt und durch ABM-Kräfte wieder hergerichtet und mit altem Mobiliar zu Wohnungen ausgestattet.
Nach der Besichtigung, die bei allen Teilnehmern doch tiefe Eindrücke über soviel Armut und den einfachen Wohnverhältnissen in der damaligen Zeit hinterlassen hat, wurde ein gemeinsames Mittagessen in einem Restaurant eingenommen.
Danach machten sich die Wanderer auf eine rund 10km lange Wanderung nach Halberstadt, die zuerst durch die Feldmark und dann durch die Thekenberge und Spiegelsberge führte. Selbstverständlich wurde dabei auch der über 169 Stufe erreichbare Gläserne Mönch, eine 180 m hohe Felsenklippe, erklettert, wobei der mühsame Aufstieg durch eine herrliche Rundumsicht entschädigt wurde. Mit etwas Fantasie erinnert der Felsen an eine Mönchsgestalt mit Kapuze, die bei Sonnenuntergang leuchtet.; gläsern kann hierbei aus dem alten Wort glaren (glühen) abgeleitet worden sein.
Durch einen schön herbstlich gefärbten Wald und auf besten Wanderwegen wurde nach zwei Stunden Halberstadt erreicht.
Karl-Heinz Pfennig

Schon die Stadtansicht mit ihren vielen, imposanten Türmen der verschiedenen Kirchen beeindruckte die Gruppe sehr. Der Stadtführer gab einen umfangreichen Einblick in die Geschichte der Stadt, dem Tor zum Harz.
Durch Karl den Großen im Jahr 804 gegründet, wurde sie bis zum Jahre 1648 zu einem bedeutenden Bischofssitz und im Jahr 1367 Mitglied der Hanse. 372 Jahre lang war sie eine Garnisonstadt.
Im April 1945 zu 82% zerstört, begann der Wiederaufbau von 1949 bis 1989, allerdings wurden dabei die Altstadt Fachwerkhäuser großflächig abgerissen. Erst 1990 restaurierte man die restlichen Teile der Altstadt und baute von 1995 bis 1998 ein modernes Stadtzentrum, das in der gesamten Bundesrepublik als einmalig gilt. Das Rathaus mit dem Roland, der im Original erhalten blieb und der älteste nach dem Roland in Bremen ist, wurde 1998 freigegeben. Mit seinem Glockenspiel aus Meißner Porzellan, das sich in der vorgesetzten Schmuckfassade befindet, ist es eine Attraktion für alle Besucher, die auch die Wandergruppe genießen konnte.
Die Medizintechnik, der Maschinenbau und die Nahrungsmittelindustrie, Halberstädter Wurstwarenfabrik ,sind heute die wichtigsten Industriezweige.
Nach der Stadtführung besichtigte die Gruppe den mächtigen, gotischen Dom, wo sich seit 2008 wieder am Originalplatz der größte, mittelalterliche Domschatz Deutschlands befindet.
Nach diesen kulturellen Eindrücken trafen sich die „Stadtgänger“ und die Wanderer im Café am Holzmarkt wieder, um mit genüsslichen Dingen den Tag in Halberstadt ausklingen zu lassen.
Der Bus brachte alle wieder wohlbehalten nach Egestorf zurück.
Ingrid Frei

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2 Kommentare

Interessant...

Die Höhlenwohnungen sind putzig... mit Wasser und Strom würde mir das gefallen... hat was von Hobbit-Häusern ;)

In unserer Zeit ,kann man sich das garnicht mehr vorstellen so gelebt zu haben. Ein sehr interessanter Beitrag.

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