Schwarzer Weg, Gedenksteine und ein Feuervogel
Die Wandersaison 2020 beginnt – Die Rad-Wandergruppe des Kneipp Verein Barsinghausen macht sich auf: von Steinkrug über den Deister nach Wennigsen.
Es geht wieder los; am 16. Januar um 09.30 Uhr startet die erste Tour im Jahr 2020 der Rad-Wandergruppe von Steinkrug aus. Bei trockenem Wetter und Temperaturen von 7 bis 10° C haben sich 17 Kneipp-Mitglieder getroffen um getreu dem Vereinsmotto „aktiv & gesund“ gemeinsam die Natur zu erleben.
Ein guter Teil der Strecke führt durch das Gebiet und dem Wald der Freiherren Knigge. Links und rechts des Weges stößt der interessierte Wanderer auf viele Hinweise, Gedenksteine und Informationen die Auskunft über vergangene Zeiten,Personen oder die Nutzung des umliegenden Waldes geben.
Wir biegen nach einem Restaurant rechts ab und unterqueren die B217. Die alte Glashütte Steinkrug lassen wir im wörtlichen Sinne links liegen; hierfür lohnt ein separater Besuch.
Nach wenigen Metern geht es links in den Wald. Sogleich taucht der Waldfriedhof der Familie Knigge auf; dieser wurde hier 1915 angelegt. Das erklärt auch, warum das bekannte Familienmitglied, Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge, hier nicht bestattet ist: dieser verstarb 1796 in Bremen und ist dort im Bremer Dom beigesetzt.
Anschließend folgen wir den „Schwarzer Weg“, der bis unter den Deisterkamm führt.
Links stehen fünf Buchen, die an fünf Brüder des Rittergutes Bredenbeck erinnern. Rechts am Wegesrand kündet der Schnückestein von den Verdiensten des Oberförsters Richard Schnücke für die Freiherren Knigge.
Im Verlauf des Weges zum Kamm passieren wir den Anina-Stein (Gedenken an die Hochzeit August Freiherr Knigge mit seiner Gemahlin Annina; auf dem Stein fehlt das zweite „N“).
Die Steinbank „ADAMSRUH“ (errichtet durch Albrecht Freiherr Knigge zu Ehren seines Onkels Adam). Gegenüber befindet sich am Baum ein Hinweisschild auf die dortige Sölterquelle.
Am alten Lokomotivbrunnen lohnt eine kurze Rast, auch um die schöne Hinweistafel neben dem Brunnen genauer zu lesen. Von hier aus gelangte das Brunnenwasser zum Alten Gleisweg um dort die Dampfloks mit dem nötigen Kesselwasser zu versorgen. Diese haben Gestein bis ins Jahr 1927 von Fierbruch zum Kalkwerk befördert.
Nach 5 km Wanderung, bei leichter Steigung bergan, erreichen wir nun den Taternpfahl. An diesem Platz finden wir eine Hütte zur Rast, Sitzbänke und Tisch außen, einen hölzernen Sessel und den Taternpfahl. An dieser alten Grenze mussten die Tatern (heutiger Sprachgebrauch: Sinti und Roma) auf offizielle Abholung warten, der diese in den Ort Springe geleitete. Für weitere Informationen ist die vor Ort angebrachte Tafel zu lesen.
Der nächste Weg geht kurz steil bergan, wir gehen zur Bielsteinhütte. Von hier kann man auf Springe schauen; je nach Wetterlage und Laubbehang an den Bäumen ist die Sicht mehr oder weniger gut.
Weiter gehts zum Platz „Wöltjebuche“. Hier steht der namensgleiche Gedenkstein und aus neuerer Zeit die Holzskulptur der Feuervogel. Ein Versuch die Wanderwege im Deister attraktiver zu gestalten. Es sollen Kunstwerke aufgestellt werden, die jeweils als Vertreter eines Kontinentes stehen. Der Feuervogel steht hier als Vertreter der afrikanischen Mythologie.
Vom Platz der Wöltjebuche geht es jetzt nur noch abwärts gen Wennigsen. Zuerst auf matschigem Untergrund, dann auf befestigten Wegen. Kurz vor dem Waldrand fühlt sich die Gruppe auf einmal sehr heimisch: wir sehen links am Wegesrand die KNEIPP -WASSERTRETSTELLE der KollegInnen aus Wennigsen. Sehr schön, sehr gepflegt.
Der Rest ist schnell erzählt. Bald ist der Ort Wennigsen erreicht und damit unser Ziel zur Einkehr nach 13 km Wanderung. Die Rückfahrt erfolgt mit der S-Bahn nach Barsinghausen.
Die Fülle der interessanten Punkte am Weg, heute sagt man POI, ist so groß und in ihrer Art vielfältig, dass eine erschöpfende Beschreibung in diesem Rahmen hier nicht möglich ist.
Unser Tip: selber wandern, selber schauen.
Text und Bilder: Dieter Ludewig