Kneipp-Verein Barsinghausen radelt durch die Resser Moorlandschft
Die Radwanderung führte uns vom Bahnhof Langenhagen-Kaltenweide entlang der Bahnlinie durch eine saftige Feld- und Wiesenlandschaft bis zur Landesstraße Hannover-Mellendorf. In Höhe Kiebitzkrug fuhren wir nun unterhalb des Bissendorfer Moores in die Feldmark, um später auch durch Waldflächen unserem Ziel, dem Wedemärker Ortsteil Resse näher zu kommen. Rund um Resse liegen die Moorlandschaften von Bissendorf, Helstorf, Otternhagen und dem Schwarzen Moor.
Das älteste, nämlich das Bissendorfer Moor ist 7.000 Jahre alt. Dabei ist zu bedenken, dass das tiefste Moor hier fast 7 Meter tief reicht, aber nur 1 mm pro Jahr an Mächtigkeit zunimmt. Wer vom Grund auf Pflanzenteile heraufholen würde, hätte die Zeit vor 5.000 v. Chr. in den Händen. In der Gegend um Resse hat kein industrieller Abbau von Torf stattgefunden. Es wurde damals nur für den Hausgebrauch zu Heizzwecken Torf abgebaut. Moore sind Speicher von Kohlenstoff. Sie binden rund ein Drittel aller Kohlenstoffvorräte und werden über Jahrtausende im Moor konserviert. Diese kleine Kunde und noch einiges mehr vermittelte man uns im Moorinformationszentrum Wedemark-Resse – kurz MOORIZ - . Zu erleben ist eine Zeitreise der Moorentwicklung, die Welt der Fauna und Flora (wie trällert der Pirol oder wie macht sich der Ziegenmelker bemerkbar?) , die Interessen der unterschiedlichen Verbände, Moor und Klima – alles Dinge, zur Anregung auf unserem weiteren Weg.
Unsere Weiterfahrt führte uns gut 2 km über Asphaltwege Richtung Leinelandschaft vor Neustadt. Nach dieser erholsamen Strecke ging es durch Täler und Berge , die sich in den Waldweg hinein modelliert hatten, weiter. Vor Otternhagen war es dann wieder angenehm zu fahren.
An der Gastwirtschaft Dammkrug stießen wir dann wieder auf die Zivilisation in Gestalt der stark befahrenen B 6. Die Beschilderung für Radfahrer verwies uns auf den Weg entlang der Straße. Wir wollten aber über die B6 in die Leinelandschaft, die auf der anderen Seite der B 6 gelegen. Ein Stochern in den Nebenstrecken führte uns nicht zur Leine. So blieb uns nur die Straße und der Trost, des Anblicks des näher kommenden Neustädter Kirchturms und die Aussicht der Mittagsrast unterm Sonnenschirm oder im kühlen Gewölbekeller.
Gestärkt erkundeten wir per Rad den Schlossgarten und den Garten des hiesigen Krankenhauses, um den richtigen Weg zu finden. Nachdem wir unsere Orientierung wiedergefunden hatten, erreichten wir einige Zeit später die Siedlung Moordorf bei Neustadt. Über Poggenhagen, vorbei am Wunstorfer Militärflughafen ging es Richtung Haste, um erschöpft in die Polsterung der Deutschen Bahn zu sinken. Gut 10% mehr an Kilometerleistung als vorgesehen nagte an unseren Muskeln. Zum Glück spielte das schöne Wetter und ein mäßiger Wind mit, um einen wunde