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Dreiländereck, Fliegerdenkmal, Süntelturm und Steinpilze.

Wandergruppe vom TSV-Egestorf auf geschichtlichen Spuren im Süntel unterwegs

Von dem kleinen Wanderparkplatz oberhalb von Welliehausen ging es durch ein Rotbuchenwald, der auch schon das erste farbige Herbstlaub zeigte, auf dem Jahnhüttenweg bergan. Etwas später entdeckte die Gruppe in einem kleinen Tümpel zwei muntere Zierkarpfen und rätselten, wie diese wohl den Weg hierher gefunden haben.

Schon bald war der Fernwanderweg E11 Niederlande-Polen am sogenannten Dreiländerdreieck erreicht, wo einst eigentlich nur zwei Länder zusammenstießen und zwar das Königreich Hannover und das Kurfürstentum Hessen. Ein weiterer historische Grenzstein steht an den Grenze von Bad Münder und Hameln, die einst auch zum Königreich Hannover gehörten. Der E11 führt von hier direkt zum Süntelturm, doch für eine Mittagseinkehr war es der Gruppe noch zu früh und so wurde noch ein kleiner Umweg über Bremsbahn und Böttgerstein eingelegt. Diese Strecke führte die Gruppe bis zum Fuß der Hohen Egge wieder auf den E11 Fernwanderweg, und nach einer kurzen Rast konnte dann der Aufstieg begonnen werden.
Auf dem Steinweg, der seinem Namen alle Ehre macht, stieg die Gruppe über „Stock und Stein“ steil bergan. Auf gut der Hälfte des Weges erreichten die Wanderer das Fliegerdenkmal, wo bei dichtem Nebel am 16. Oktober 1962 zwei belgische Militärjets aufgrund falscher Wetterinformationen abstürzten und die beiden Piloten zu Tode kamen. Erst 2001 wurde an der Absturzstelle ein kleines Denkmal mit einer Gedenktafel aufgestellt.
Hier an der Hohen Egge, mit einer Höhe von knapp 440 m üNN, stürzte bereits im Mai 1932 eine Fokker der damaligen Deutschen Lufthansa auch bei dichtem Nebel ab; zum Glück gab es nur Verletzte.

Schon in Sichtweite des Süntelturms musste unbedingt noch ein kleiner Abstecher durch dichtem Fichtenwald zu einem Aussichtspunkt, mit herrlichem Blick in das Weserbergland, eingelegt werden. Es hat sich wirklich gelohnt. Zurück auf dem Hauptweg war es nur ein Katzensprung zum Süntelturm.

Schon 1882 stand hier auf der Hohen Egge ein Aussichtsturm , dessen Nachfolger nun der heutige Süntelturm mit angebauter Gaststätte ist. Der Turm misst eine Höhe von 25 m und bietet von seiner Plattform eine hervoragende Aussicht auf Süntel und Weserbergland. Bei sehr guten Sichtbedingungen soll sogar der Brocken ausgemacht werden können.

Bei deftiger Suppe, Currywurst, Wurstplatte oder Kuchen genossen dann alle Wanderer die wohlverdiente Mittagspause.

Nun war es Zeit den Abstieg anzutreten und der Fernweg E11 führte die Gruppe vom Süntelturm in südöstliche Richtung talwärts. Es wird nach einem Kilometer wieder das Dreiländereck mit den markanten vier Grenzsteinen und nach einem weiteren Kilometer ein rechtsabbiegender schmale Pfad passiert. Dieser führte direkt zu den Trümmerm eines Zeugen aus der Zeit der nationalsozialistischen Machthaber. Keine hundert Meter weiter standen die Teilnehmer dann vor den mächtigen Resten des Horst-Wessel-Denkmals. In den Jahren ab 1933 im Auftrag der Stadt Hameln nach den Plänen eines Gartengestalters und von einem Maurermeister aus der Umgebung erbaut, sollte dieses als Sichtachse zu dem bei Hameln liegenden Bückeberg bilden, auf dem bis zum Jahr 1937 das jährliche Reichserntedankfest abgehalten wurde. Die Spitze der Säule mit einer Höhe von 12 m erhielt noch ein fünf Meter hohes Hakenkreuz. Eingeweiht wurde das Denkmal im Februar 1939 und im April 1945 von den amerikanischen Truppen gesprengt.

Nun stand noch der Besuch der Jahnhütte, in der Nähe an einer schönen Waldlichtung gelegen, an. Die Jahnhütte, ursprünglich um 1905 als Unterkunft für Arbeiter im naheliegnden Steinbruch erbaut, stand sie später über Jahre leer und ging als Julius-Blanck-Hütte, benannt nach dem Stifter, um 1920 in den Besitz des TKH Hannover über. Dieser Name hatte aber nur 13 Jahre Bestand, da der jüdische Name nicht mit der damaligen Gesinnung der nationalsozilaistischen Machthaber Bestand hatte. Noch bis in die 1970-Jahre wurde die Hütte als Jugendherberge genutzt und dann aber aufgrund eines erheblichen Sanierungsstaus abgerissen. Die heute kleine Hütte, mehr ein Unterstand als Hütte, wurde später aus dem Abbruch errichtet.

Nach einer Rast ging es weiter bergab Richtung Wanderparkplatz und schon nach einer halben Stunde wurden die Fahrzeuge erreicht.

Fazit: Trotz anfänglicher Wetterbedenken, eine sehr schöne Wanderung ohne Regen und mit teilweise Sonnenschein, bei angenehmen Temperaturen, die auch das Pilzwachstum förderten. So kam auch am Ende der Wanderung eine erkleckliche Menge Steinpilze im Stoffbeutel zusammen.

Text: Karl-Heinz Pfennig
Fotos: Manfred Held (14), Karl-Heinz Pfennig (2)

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