HARZ: WANDERUNG zum Denkmal von ALBRECHT des BÄREN auf dem Schlosshof
Als Ausgangspunkt unserer Wanderung hatten wir wieder die alte Residenzstadt Ballenstedt am Harz gewählt. Mein Freund hatten seinen PKW unterhalb des Schlosses geparkt. Am Brauberg vorbei gelangten wir über dem Röhrkopfweg zum Kleinen - und zum Großen Dachsteich. Am Ufer des Dachsteichs wanderten wir in südwestlicher Richtung, an einen Bachlauf entlang, immer leicht bergauf. Bald gelangten wir in die Margarethenschlucht. Diese führte uns hinauf zum Meiseberger Weg. Dieser Meiseberger Weg ist ein Bestandteil des kürzlich eingeweihten Albrechtswegs. Bis zum Schirm einer Stempelstelle der Harzer Wandernadel war der Forstweg fast eben. Rechts und links des Weges befindet sich derzeit eine kahle Hochfläche. Durch die Klimaerwärmung verursachten Schäden an den einstigen Wäldern mussten in diesem Bereich alle Fichten gefällt werden. Vom Schirm wanderten wir zum Sühnekreuz des Armen Heinrichs. Leider ist das Hinweisschild und die Informationstafel nicht mehr vorhanden. Vom Sühnekreuz ging es nach einem kleinen Anstieg hinunter ins Nagelbachtal. Auf dem Amtsmannsweg wanderten wir weiter bis zum Borkenhäuschen. Dort legten wir unsere Mittagspause ein. Bereits ab dem Armen Heinrich befanden wir uns im, seit 1961 bestehenden, 185 ha großem Naturschutzgebiet "Burgesroth - Bruchholz". Vorherrschend sind hier die Rotbuche und die Traubeneiche anzutreffen. Innerhalb dieses Naturschutzgebietes gibt es das besonders schützenwertes FFH - Gebiet "Burgesroth und Laubwälder bei Ballenstedt" Auf dem Amtmannsweg kamen wir am Glockenteich und auch am Schlossteich vorbei. Jetzt blinzelte sogar auch die Sonne etwas aus den wolkenverhangenen Himmel hervor.
Spätestens am Schlossteich befanden wir uns in dem im 18./19. Jahrhundert angelegten 29 ha großem Ballenstedter Schlosspark. Neben den gepflegten Anlagen mit uralten Bäumen ist die angelegte Wasserachse mit ihren Fontänen zu bewundern. In den Jahren 1858 -1863 gestaltete Peter Joseph Lenne` einen Teil des bereits bestehenden Schlosspark um. Um die Fontänen betreiben zu können, wurde im Amtsmannstal der sogenannte Röhrteich angelegt. Durch Rohre gelangte das Wasser zu einem oberhalb des Schlosspark gelegen Teich.
Nun ging es hinauf zu dem, auf einen Bergsporn stehenden, dreiflügeligen Spätbarockschloss. Die Askanier waren ein sächsisches Hochadelsgeschlecht. Im 11. Jahrhundert gehörten die Stammburgen in Ballenstedt, Aschersleben und die Burg Anhalt im Selketal diesem Adelsgeschlecht. Der Name Askanier stammt vom latinisierten Namen der Grafenburg in Aschersleben ab. Das Fürstentum Anhalt entstand durch Erbteilungen. 1212 benutzte der askanische Fürst Heinrich I. erstmals den Namen Anhalt für seine Adelslinie. Zu Ehren des bekannten Askaniers Albrecht der Bär (1100 - 1170) wurde vor einem Jahr ein weiteres Denkmal in Ballenstedt auf dem Schlosshof aufgestellt. Die Bronzestatue wurde von dem Quedlinburger Künstler Jochen Müller geschaffen. Hier steht der Graf auf ebener Erde neben seinem Denkmalsockel. Er ist also auf Augenhöhe zu seinen Mitmenschen. Ein Steinwurf entfernt befindet sich in der Krypta der Kapelle des Westportals vom ehemaligen Benediktinerklosters das Grabgelege Albrecht des Bären. Dieses Westportal, das um 1123 von Albrecht den Bären und seinem Vater, Otto von Ballenstedt, geschaffen wurde, wurde beim Bau des Schlosses mit integriert. Nach ca. 12 km erreichten wir wieder unseren Parkplatz.