Die Brenz – ein Fluss wird erlebbar
Im Landkreis Dillingen wurden Erlebnisstationen am Fluss geschaffen
Der Lauinger Luitpoldhain ist gerade im Frühjahr und Sommer ein beliebtes Ziel für Erholungsuchende. Wer nur ein paar Hundert Meter flussaufwärts der Donau folgt, findet die so unscheinbare wie malerisch gelegene Mündung der Brenz, die sich hier nach 52 Kilometern Reise durch die Landkreise Heidenheim und Dillingen mit der Donau vereint. Unter dem Motto „die brenz – fluss der zeit“ soll die Brenz nun noch mehr Aufmerksamkeit in der Region bekommen.
Ob schon die alten Römer einen Blick für die Naturschönheit am Zusammenfluss von Brenz und Donau besaßen, ist nicht überliefert. Immerhin bauten sie im zweiten Jahrhundert nach Christus den Apollo-Grannus-Tempel, dessen Grundmauern ab Ende des 19. Jahrhunderts wieder freigelegt wurden. Heute ist die teils rekonstruierte Tempelanlage in Faimingen ein beeindruckendes Beispiel römischer Baukunst – und an der Brenz nicht die einzige Hinterlassenschaft, wenn man sich der antiken Reste im Heidenheimer Römerbad besinnt.
Gewässerführer bringen die Natur am Fluss näher
Natürlich ist die Brenz im Bayerischen nicht nur historisch interessant, sondern vor allem mit ihren Brenzauen ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, nicht zuletzt seit Beginn der Renaturierung des Flussabschnitts zwischen Bächingen und Gundelfingen. Schon 1992 ist das erste Storchenpaar im Brenztal aufs Bächinger Schloss zurückgekehrt.
Verena Grandel aus Bächingen ist in diesem Bereich als Gewässerführerin aktiv und begleitet Gruppen zu besonders reizvollen Punkten an der Brenz. „Es ist für viele spannend zu sehen, wie sich der Fluss im renaturierten Bereich verändert“, erzählt sie. Grandel bringt den Besuchern nicht nur Kleinlebewesen und Fische näher, mit etwas Glück lässt sich bei einer Führung sogar der seltene Eisvogel beobachten. Auf gute Resonanz stößt der von Verena Grandel entwickelte Brenzuferpfad, der rund um die Umweltstation mooseum angelegt wurde und mit einer per Smartphone-App geführten Quiztour auch Kinder und Jugendliche für die Natur begeistert. Ähnliches ist für das am Brenzursprung gelegene Königsbronn in Vorbereitung. In Königsbronn hat der Fluss der Zeit zum einen mit seinem Quelltopf eine weithin bekannte Naturschönheit geschaffen, aber auch einen Grundstein für die Industrialisierung gelegt: Bereits vor Hunderten von Jahren wurde die Wasserkraft der Brenz für den Betrieb von Hammer- und Walzwerken zur Eisenverarbeitung genutzt.
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Abschnitte der Brenz aufwändig renaturiert, um die negativen Folgen früherer Begradigungen wieder wett zu machen. So entstanden im Eselsburger Tal, zwischen Herbrechtingen und Giengen, zwischen Hermaringen und Bergenweiler sowie zwischen Bächingen und Gundelfingen neue Lebensbereiche für unzählige Kleinlebewesen, Fische und Vögel. Im Gegensatz zur wasserarmen Alb ist das Donaumoos ein Lebensraum von ganz eigenem Reiz, vor allem mit Blick auf die reiche Vogelwelt. Um diesen Blick zu genießen, hat die Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos gemeinsam mit Donautal-Aktiv e.V. im Rahmen eines LIFE-Natur Projektes am Mooswaldsee zwischen Niederstotzingen und Günzburg, am Schurr-See zwischen Birkenried und Schwarzenwang und im Sophienried, erreichbar über die Sontheimer Heuhofstraße, Beobachtungstürme errichtet, die Naturliebhabern einen faszinierenden Überblick erlauben
TIPP: Am Sonntag, 21. Mai, wird der „Fluss der Zeit“ beim Brenz-Erlebnistag der Bevölkerung präsentiert. Mehr als dreißig Stationen und Programmpunkte zwischen Königsbronn und Faimingen bieten Wissen, Erleben und Spaß am „Fluss der Zeit“. An etlichen Stationen finden Besucher Gelegenheit zur Einkehr. Freizeittipps rund um die Brenz und das Programm zum Brenz-Erlebnistag sind unter www.die-brenz.de zu finden. Der informative Brenz-Flyer sowie der Infoflyer zum Aktionstag können beim Team Tourismus von Donautal-Aktiv unter tourismus@donautal-aktiv.de oder 0 73 25-95 19 57 kostenlos bestellt werden.