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Super Stimmung bei "Akkordeon live on stage" vor dem Kurtheater

Es war ein warmer und sonniger Spätsommer wie aus dem Bilderbuch, als zwölf Akkordeonorchester aus ganz Bayerisch Schwaben nacheinander ihren Auftritt "live on stage" hatten, mit oberbayerischer Unterstützung aus Hausham. Vom Vormittag bis zum Abend unterhielten die etwas 200 Musiker gut zehn Stunden lang ihr Publikum im Musik-Pavillon in Bad Wörishofen. Die Zuhörer waren zahlreich erschienen. Man konnte kommen, zwischendurch sich mal zu Kaffee und Kuchen verabschieden, dann wiederkommen und die Musik war immer noch da. Am frühen Nachmittag, nach der Wörishofer Siesta, war dann keine Sitzgelegenheit vor dem Kurtheater mehr frei, viele Zuhörer mussten stehen.

Die meisten der Akkordeon-Orchester warer aus der Augsburger Gegend in die Kurstadt gekommen. Die nähere Umgebung war durch die zwei Türkheimer Akkordeon-Orchester vertreten. Organisiert wurde das Ereignis, das nun schon zum vierten Mal in Bad Wörishofen stattfand, vom Deutschen Harmonika-Verband DHV Bezirk Schwaben. "Viele Leute wissen gar nicht, dass es Akkordeon-Orchester gibt", sagt Marianne Baldauf, DHV-Vorsitzende und musikalische Leiterin des Akkordeon-Orchesters Kammeltal. Mit "wenn die Leute nicht zu uns kommen, dann kommen wir zu ihnen",erklärte sie, was hinter einem solchen Auftritt steckt. "Wir müssen uns dabei keinem Wettbewerb stellen, sondern die einzelnen Orchester musizieren gemeinsam. Es entstehen Freundschaften untereinander, wenn man alle zwei Jahre zu einem solchen Großereignis zusammenkommt".

Die Gewinner sind die Zuhörer. Ein buntes Programm aus Klassik, Evergreens, Schlager, Pop, Märschen und Volksmusikweisen war geboten, dazu auch Modernes aus Jazz, Swing, Ragtime, Musical und Rock. Akkordeons sind wunderbar vielseitige Instrumente. Und weitere Instrumente sind oft noch dabei: fast immer Schlagzeug, oft Stagepiano und auch Gitarren.

Bei den Musette-Melodien konnte man sich wie auf Pariser Straßenpflaster fühlen, und so wagten auch einige Damen ein Walzer-Tänzchen vor dem Kurtheater. Als die Dirigenten zum Mitmachen und Mitklatschen aufforderten, ließen sich die Wörishofer und die Gäste von außerhalb nicht lange bitten. Wer ein bisschen weiter weg von der Bühne saß, konnte die Musiker beim Schichtwechsel und vor und nach ihren Auftritten beobachten. Mit Spässle lässt sich Anspannung ja oft lösen: "Hat noch jemand eine Wäscheklammer?" Es war eine leichte Brise aufgekommen, und Notenblätter fliegen schnell davon....

Akkordeon-Spieler haben es mit schweren Instrumenten, unförmigen Transport-Koffern, oft wackeligen Notenständern und unpasssenden Stühlen zu tun. Auch Technik in Form von Mischpulten und Verstärkern muss gehandelt werden. Es gilt spontan, musikalische Pausen zu halten, wenn die Bad Wörishofer Kirchenglocken ausführlich den Sonntag einläuten. Der Lohn für den Einsatz der Akkordeon-Spieler und für ihre Musik: die gute Stimmung im Publikum und der wohlverdiente Applaus.

Text: Sabine Schaa Schilbach

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