Fledermaus hängt vier Tage frei an einer Hauswand
Ein Schmetterling an ihrer Hauswand in Höhe der ersten Etage, dachte die Bewohnerin eines Hauses am Wesselner Bahnhof. Doch als der Schmetterling auch Tage später noch dort hing, schaute sie genauer hin. Sollte es vielleicht eine Fledermaus sein? So eine Art Arm war ja eventuell zu erkennen und ein Kopf mit Ohren daran hing auch herunter. Doch warum hängt sie dort tagelang? Geht es ihr nicht gut?
Um ihren vielen Fragen Antworten zu geben, suchte die besorgte Frau Hilfe und der Fledermausbetreuer des Naturschutzbund Deutschland (NABU), Karsten Passior kam zu ihr.
Er betrachtete die kleine braune Fledermaus an der weißen Hauswand und vermutete eine Zwergfledermausartige. Kurz nach Sonnenuntergang konnte schon die erste, in der Nähe jagende Zwergfledermaus gesehen und im Ultraschalldetektor knattern gehört werden. Auch zwei Kleinabendsegler und Bartfledermäuse flogen immer wieder durch die Dämmerung.
Doch der kleine Fassadenkletterer bewegte sich nicht einmal. Auch nicht, als die anderen Fledermäuse in nur zwei Meter Abstand vorbeiflitzten. 50 Minuten nach Sonnenuntergang nahm Passior die Fledermaus von der Wand und untersuchte sie. Was von unten wie eine Zwergfledermaus erschien, erwies sich in der Hand als eine Brandtfledermaus. Das Fledermausweibchen war noch jung an Jahren und augenscheinlich unverletzt. Sehr lebhaft versuchte es sich der Untersuchung zu entziehen und setzte auch seine nadelspitzen Zähne ein. Nach erfolgreichen Flug konnte sie dann im Garten wieder in die Dunkelheit entlassen werden.