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Das Glück ist mit dem Tüchtigen

Um dieses Sprichwort, das wohl jeder von Euch kennt, kreisen seit langer Zeit immer öfter meine Gedanken. Und wenn man einmal in so einem „Gedankenkarussel“ drin ist, dann kommt man ja irgendwie auch - wie man so schön sagt - „vom Papst auf den Eierkuchen“. Ich bin zum Schluß jedenfalls bei den Fragen gelandet „Was ist ein Mensch wert“ und „Ist man nur etwas wert, wenn man funktioniert?“.

Also, zuerst mal habe ich mich gefragt, wieso braucht der Tüchtige eigentlich auch noch Glück? Und woher will das Glück denn überhaupt wissen, wo es hin muß? Wer bestimmt denn, wer tüchtig ist und wer nicht? Gibt es dafür eine Gradeinteilung? Würde dann nicht jeder Mensch mit derselben „Meßlatte“ gemessen werden? Geht das überhaupt bei Tüchtigkeit?

Z. B. wenn jemand eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat und er arbeitet so hart an sich, daß er einfache Texte fehlerfrei hinkriegt, dann würden wir ihn doch als tüchtig bezeichnen, oder?
Bei einem Hochschullehrer etwa würden wir das wohl eher etwas abschätzig mit „Najaaa“ kommentieren. Einen einfachen Text fehlerfrei zu lesen oder schreiben, würden wir bei ihm nicht als Tüchtigkeit bezeichnen.
Okay, bei diesem Beispiel ist es schon relativ einfach, zu unterscheiden. Obwohl ja auch der Hochschullehrer viel arbeiten und erlernen mußte, bis er zu seiner jetzigen Stellung kam, er also auch tüchtig war ( und wahrscheinlich immer noch ist )!

Tüchtigkeit bedeutet also immer auch Anstrengung, etwas leisten. Aha! Aber wer bestimmt denn, wieviel geleistet werden muß, damit man als tüchtig bezeichnet wird? Ich glaube, da geht jeder von seinen eigenen Maßstäben aus und urteilt auch jeder anders. Kann das dann aber noch eine gerechte Beurteilung nach „tüchtig“ oder „untüchtig“ sein, wenn jeder Mensch andere Maßstäbe anlegt? Wenn ich mich von 10 Menschen beurteilen lassen wollte und jeder kommt zu einem anderen Ergebnis? Was sagt das dann aus? Über mich? Über die anderen? Und jeder von den 10 denkt doch, er hätte recht und die anderen unrecht.

Um tüchtig zu sein, muß man also den Erwartungen unglaublich vieler Menschen, die alle andere Ansprüche haben, gerecht werden. Geht das überhaupt? Und was ist mit den eigenen Ansprüchen, zählen die dann überhaupt noch? Bleibt man da nicht selber irgendwie auf der Strecke? Und wenn man dann „auf der Strecke“ bleibt, hieße das nicht, man hat eben doch nicht genug geleistet? Ergo man wäre dann doch nicht tüchtig genug?

Leider passiert es dann allzuoft, daß Menchen in den „Gang F“ wie „Funktionieren“ schalten.
Man weiß, was erwartet wird und bietet es und schaltet sich selber dabei aus. Das macht einen doch aber irgendwie zu einer Maschine, oder? Nur mit dem Unterschied, daß Maschinen oft besser gepflegt werden, denn sie haben ja immerhin in der Anschaffung mal was gekostet, also müssen die sich auch amortisieren.

Und was ist aber nun, wenn der Mensch nicht mehr funktioniert, weil auch bei ihm Abnutzungserscheinungen oder ein Schaden durch Überlastung auftreten, wie das auch bei Maschinen durchaus der Fall sein kann? Bei Maschinen ruft man den Monteur, der kommt und repariert und die Maschine läuft wieder wie geschmiert ( wenn es ein guter Monteur wahr, der nicht nur rumgepfuscht hat :-))) ). Kann man Menschen auch so einfach reparieren? Und wenn, laufen sie dann hinterher auch wieder „störungsfrei“?

Was aber ist, wenn der Mensch nicht mehr so funktioniert wie vorher oder der „Schaden“ nicht mehr zu beheben ist, er also nicht mehr funktioniert? Dann ist er schließlich auch nicht mehr zu gebrauchen. Weg mit ihm?

Wenn man nicht mehr so funkioniert, wie es von einem erwartet wird, kann man dann überhaupt noch tüchtig sein oder ist man dann „untüchtig“ oder wie es hier schon so unglaublich empathisch formuliert wurde, lebensuntüchtig? Und wenn man „des Lebens untüchtig“ ist, ist man dann überhaupt noch „des Lebens wert“???
Dann müßte das Sprichwort doch heißen „Der Tüchtige ist des Lebens wert / ...ist es wert, zu leben“! Und das erschreckt mich doch ungemein!
Denn das hieße doch, daß andere Menschen beurteilen könnten / dürften, ob man leben darf oder nicht! Denn nicht man selber bestimmt ja, ob man tüchtig ( genug ) war, sondern völlig fremde Menschen!

PS: Und bevor jetzt jemand auf MH schimpft: Ich habe für diesen Beitrag KEINE Benachrichtigung verschickt! Ich habe es schon das ein oder andere mal geschrieben, daß ich das manchmal so handhabe. Ich denke irgendwie, manche Beiträge sollen sich von denen, die es interessiert, von selber finden lassen. :-)

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TüchtigkeitSprichwortGlückTüchtigTüchtigkeit und Glück

24 Kommentare

Jo! :-)

Daran werde ich mich halten! ;-)

> "Irgendwo habe ich mal gelesen "Um andere glücklich zu machen, muß man selber glücklich sein"

Geht auch ohne das...

Umgekehrt würde der Satz wieder stimmen... andere glücklich zu machen, macht glücklich...

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