Eine kleine Herbstwanderung zum Süntelturm
Über Bad Münder bin ich die Süntelstrasse zur Bergschmiede gefahren.
Ein idealer Ausgangspunkt. Sowohl zum Einkehren vor und nach der Wanderung als auch zum Parken. Die Wege durch den Buchenwald sind vorbildlich ausgeschildert und Biker sind selten. Ich wollte zum Süntelturm.
Die Grundsteinlegung für den Bau des Süntelturms erfolgte am 24. September 1899 u.a. auch mit dem Heide-dichter Hermann Löns. Seit 1900 besteht nun die Wirtschaft am Turm. Damalige Baukosten ca. 7000 Mark.
Der Süntel ist einer der typischen kompakten Bergstöcke des Weserberglandes, und liegt zwischen Bad Münder und Hessisch Oldendorf.
Historisch interessant und bekannt ist auch ist das Dachtelfeld, eine über 100 ha große Hochebene. Hier schlugen unsere Sachsen im Jahr 782 einen Teil der fränkischen Besatzungstruppen, was noch im gleichen Jahr von Karl dem Großen durch das Blutgericht von Verden gerächt wurde.
Geologische Besonderheiten des Süntels sind die Riesenberghöhle bei Langenfeld als größte Tropfsteinhöhle Niedersachsens, die für Besucher geöffnete Schillat-Höhle, der höchste natürliche Wasserfall Niedersachsens an der Höllenmühle bei Langenfeld und das Hohenstein-Plateau mit hohen Felswänden und tiefem Spaltensystem.
Die Süntelbuchen, eine Mutation der gewöhnlichen Rotbuche zeichnet sich durch ihre außerordentlich bizarren Kronen und tief herabhängenden Äste aus. Neben Reh- und Schwarzwild gibt es im Süntel auch Muffelwild. Auf Wildschweinespuren sind wir oft gestoßen. Ein Weg war wegen einer Treibjagd sogar noch durch Schilder gesperrt.
Im Süntel gibt es sowohl Wanderwege mit Ausblicken in die Täler als auch lange gerade, etwas eintönige Wirtschaftswege ohne Beschilderung. Der Hohensteinfelsen dient Kletterern und Alpinisten als Trainingsgelände.
Bei unserem Kurztrip hatten wir leider keine gute Sicht, auch nicht vom Süntelturm. Das gute Essen im Wirtshaus am Turm hat uns aber voll entschädigt.
Da werden Erinnerungen wach. Im Süntel war ich häufig unterwegs. Besonders schön ist er bei Langenfeld mit dem Blutbachtal (Sachsenschlacht) und den zerklüfteten Hohensteinen. Früher war es noch erlaubt, durch die Klüfte hinaufzuklettern. Dort oben befindet sich auch eine 60 Meter tiefe Höhle, heute im Schutzgebiet. Nur durch engste Stellen konnten wir die Tiefe erreichen. Spannend war es schon. Einkehren kann man da auch in der Baxmannbaude.