HARZ: WANDERUNG von ECKERTAL über KATTNÄSE zum LUCHSGELEGE
Von dem kleinem Harzort Eckertal, das im gleichnamigen Tal der Ecker liegt, begann unsere Wanderung.
Eckertal liegt am Rande des Nordharzes. Schon seit Jahrhunderten stellte der Harzfluss Ecker die Grenze zwischen verschiedener Herrschaftsgebiete dar. Ab Juli 1945 wurde der kleine Fluss die Zonengrenze zwischen der englischen und der sowjetischen Besatzungszone. Von 1949 bis 1989 war es die Grenze zwischen der BRD und der DDR.
Ich hatte die Gelegenheit zusammen mit dem stellvertretenden Wegewart des Harzklubs, Manfred Böhm, eine Wanderung im Nationalpark Harz zu unternehmen. Vom Parkplatz Jungborn im Eckertal wanderten wir, auf der Blankenburger Straße, weiter, bis wir auf den Ilsenburger Stieg, der Teil des Europäischen Fernwanderweg E11 ist, trafen. Auf dem Forstweg ging es, durch schöne Laubwälder, stetig bergauf. Nach etwa 2 km verließen wir den Ilsenburger Stieg um weiter bergauf zur Ilsenburger Ecke mit der Ilsenburger Bank zu gelangen. Hier legten wir eine kurze Trinkpause ein. In diesem Bereich des Nationalparks Harz wurden einst die Wirtschaftswälder mit Fichten angelegt. Bedingt durch die Trockenheit der letzten Jahre hatte der Borkenkäfer es leicht, die vorhergeschädigten Bäume endgültig zu vernichten. Grundsätzlich werden - bis auf wenigen Ausnahmen - im Nationalpark keine abgestorbenen Bäume entfernt. Unser nächstes Ziel war die Kattnäse, eine begehbare Felsenklippe aus Ilsenburger - Quarzit. Um dorthin zu gelangen, mussten wir auf unbekannten, nicht ausgeschilderten Wegen weiterwandern. Ein kleiner Trampelpfad führte uns schließlich hinauf auf die 590 m ü. NN befindliche Klippe. Von dort oben hatten wir einen schönen Blick auf den Brocken und das Harzvorland mit Bad Harzburg. Auf einem Rastplatz in der Nähe der Kattnäse war nun unsere Mittagspause fällig. Das letzte Ziel an diesem Wandertag war das Luchsgelege an der Rabenklippe. In diesem relativ großem abgeteilten Gehegen haben einige Luchse ihr Domizil gefunden. Unser Wanderweg führte uns direkt durch das Gelände der Waldgaststätte Rabenklippe. Von dort ging es über einen teils schwierigen Wanderpfad hinunter ins Eckertal. An der ehemaligen Papierfabrik überquerten wir die Ecker und waren somit kurzzeitig in Sachsen - Anhalt. Auf Forst- bzw. Fahrwegen gelangten wir wieder, nach insgesamt ca. 17 km, zu unserem Parkplatz am Jungborn Eckertal. Da das Wetter, trotz einigen Schauern, gut mitspielte wurde es wieder eine gelungene schöne Wanderung.
Da wir auf dem Weg von der Kattnäse zur Rabenklippe in der Nähe des Kreuz der deutschen Osten vorbei kamen, füge ich ein paar Bilder aus meinem Archiv hinzu. Für die Heimatvertriebenen aus dem ehemaligen deutschen Ostgebieten wurde hier in der Nähe von Bad Harzburg 1950 eine Gedenkstätte errichtet. Das Kreuz befindet sich in der Nähe der Canossa Säule auf dem Burgberg von Bad Harzburg aber auch in der Nähe der jetzigen Landesgrenze Niedersachsen/ Sachsen - Anhalt.
Das war für mich als Ortsfremden eine wunderschöne Reise durch den Harz, Gerd.
Gruß Werner