Vorsicht, heiß – sicher durch die Grillsaison
Bad Grund/ Zorge (juh/kip) Ob Bratwurst, Steak oder Gemüsespieß – Grillen gehört für die meisten Menschen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen an lauen Sommerabenden. Wohin man schaut, überall glüht die Holzkohle - auf dem Balkon, im Garten, im Park, am Strand. Doch das Vergnügen ist nicht ganz ungefährlich: Jährlich verletzen sich mehrere tausend Menschen beim leichtsinnigen Umgang mit dem Feuer. Das fröhliche Essen findet dann ein jähes Ende.
Stichflammen oder Verpuffungen entstehen zum Beispiel, wenn ungeduldige Grill-Meister Spiritus auf die glühenden Kohlen gießen. Schwere Brandblasen ziehen sich aber auch hungrige Esser zu, die das Fleisch statt mit der Grillzange mit den Händen vom Rost nehmen oder versehentlich in die Glut greifen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Bad Grund und Zorge gibt Tipps für die Erste Hilfe bei Brandverletzungen, damit der Grillabend nicht auf der Intensivstation endet.
„Als Faustregel gilt: Bei Verbrennungen im Gesicht, an den Händen oder den Genitalien sofort den Rettungsdienst rufen", empfiehlt Marc Küchemann, Regionalbereitschaftsführer und Rettungssanitäter bei den Johannitern in Südniedersachsen. Auch bei Verletzungen, die größer sind als ein Handteller, sollte man auf jeden Fall professionelle Hilfe rufen. Seit acht Jahren ist Küchemann bei den Johannitern tätig. Dass in der Grillsaison viele Unfälle passieren, weiß er nur zu gut.
„Brandwunden sofort und maximal zehn Minuten kühlen, möglichst mit fließendem, handwarmem Wasser. Im Gesicht nur mit feuchten Tüchern behandeln. Wenn der Schmerz nachlässt, das Kühlen unterbrechen bevor es dem Betroffenen unangenehm wird oder Kältezittern als Anzeichen beginnender Unterkühlung einsetzt. Nicht kühlen, wenn die verbrannte Körperoberfläche bei Erwachsenen größer als zwei DIN-A-4-Seiten ist“, so Marc Küchemann.
Besonders Kinder, die sich in der Nähe des Grills aufhalten, sind gefährdet. Aufgrund ihrer Körpergröße befindet sich der Grillrost und die Befeuerung oft in Kopfhöhe, so dass Flammen sie im Gesicht schwer verletzen können – im Ernstfall sofort 112 anrufen.
Wenn die Kleidung einer Person durch Stichflammen Feuer gefangen hat, ist schnelles Handeln lebensrettend: Mit einer Decke können die Flammen erstickt werden, alternativ sollten die Helfer die betroffene Person auf dem Boden hin- und her wälzen und sie mit Wasser übergießen.
Vorsicht beim Verwenden von Feuerlöschern: Die Düse darf auf keinen Fall auf das Gesicht des Verletzten gerichtet sein. Eine weitere Gefahr droht bei schweren, großflächigen
Verbrennungen und bei Gesichtsverbrennungen: Atem- und Kreislaufstörungen sind oft die Folge.
Infos zu Erste-Hilfe-Kursen in Bad Grund und Zorge gebührenfrei unter der Servicenummer 0800 0019214.
Das Foto zeigt wie gefährlich das Grillen sein kann.