Mahnwelle von Proinkasso schwappt übers Land
Osterode (ein-kip) Zahlreiche Beschwerden über Mahnschreiben der Firma Proinkasso GmbH aus
Hanau erreichen derzeit die Verbraucherzentrale. Das Inkassobüro gibt vor,
für eine Gewinnspieleintragung im Auftrag von CC Profi eine offene Forderung
einzuziehen. Zu zahlen seien 133,61 Euro, die innerhalb der nächsten sieben
Tage auf ein angegebenes Konto einer Kanzlei Straßburg zu überweisen sind.
Für den Fall der Nichtzahlung werden eine Reihe von Maßnahmen wie
beispielsweise Mahnbescheid, Zwangsvollstreckung, Pfändung der Bezüge und
Eintragung in entsprechende Schuldnerverzeichnisse angedroht. Das unseriöse
Treiben der Firma beschäftigt mittlerweile auch die Hanauer
Staatsanwaltschaft, bei der täglich Strafanzeigen gegen Geschäftsführer
Stefan Straßburg eingehen. Und das städtische Technologie- und
Existenzgründerzentrum in Hanau-Wolfgang, in dessen Räumen das Inkassobüro
sitzt, hat das Mietverhältnis inzwischen fristlos gekündigt.
von der Verbraucherzentrale Osterode rät:
„Wer mit der Firma keinen Vertrag hat, sollte sich auch von solchen
Forderungen nicht einschüchtern lassen“. Sie empfiehlt Betroffenen, die
Forderung nicht zu begleichen und auf keinen Fall aus Unkenntnis oder Angst
eine – dem Schreiben bereits beigefügte - Ratenzahlungsvereinbarung zu
unterschreiben, um die Forderung „abzustottern“. Mit einer solchen
Vereinbarung wird die Forderung anerkannt und man verliert die Möglichkeit,
sie zu bestreiten. Selbst eine eigentlich unbegründete Forderung müsste dann
bezahlt werden. Betroffenen empfiehlt die Beraterin, vom Inkassoinstitut
schriftlich einen Nachweis über die Rechtmäßigkeit der Forderung zu
verlangen. Einen entsprechenden Musterbrief gegen unberechtigte Forderungen
finden Betroffene unter
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/Inkassoabzocke.
Wer unsicher ist, ob die Zahlungsauforderung des Inkassounternehmens
berechtigt ist oder wissen will, wie man sich gegen untergeschobene Verträge
wehren kann, bekommt Rat und Hilfe in den Beratungsstellen der
Verbraucherzentrale oder am Verbrauchertelefon montags bis donnerstags von
10 bis 16 Uhr unter 09001 79 79-02 (für 1,50 Euro pro Minute aus dem
deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise abweichend)
In den meisten Fällen hat irgendwer seinen Finger nicht vom ok Knopf der Tastatur lassen können. Damit fängt es immer an.
Jetzt hilft nur noch eins, stur bleiben, alles ablehnen und auch Drohungen einfach abreiten. Heute kommen die Mahnungen aus Frankreich, morgen aus England. So ist das Spiel. Die geben irgendwann auf. Die 20 %, die zahlen, sind denen ausreichend.
(Erfahrungen eines Freundes).