Benzol hat im Erfrischungsgetränk nichts zu suchen
Osterode (ein/kip) Bei sommerlichen Temperaturen haben Brausen, Limonaden oder Fruchtsäfte
Hochkonjunktur. Viele dieser Erfrischungsgetränke sind mit
Konservierungsstoffen versetzt, z. B. mit Benzoesäure. Dieser Zusatzstoff
kann zusammen mit Ascorbinsäure (Vitamin C) und weiteren Faktoren beim
Herstellungsverfahren das krebserregende und keimzellschädigende
Lösungsmittel Benzol bilden. Heidrun Klaus, Lebensmittelexpertin von der
Verbraucherzentrale Osterode: „Ein akutes Gesundheitsrisiko besteht zwar
nicht. Schädliches Benzol hat in Erfrischungsgetränken jedoch nichts zu
suchen, selbst kleinste Mengen sind nicht akzeptabel.“ Die
Verbraucherzentrale rät, beim Einkauf die Zutatenliste zu kontrollieren und
Erfrischungsdrinks mit dem Konservierungsmittel Natriumbenzoat E 211 im
Regal stehen zu lassen.
Viele Erfrischungsgetränke basieren auf Wasser und erhalten ihren Geschmack
durch verschiedene Zusätze wie z. B. Frucht- oder Kräuteraromen. Diese
Getränke werden auch als Wellness- oder Near Water-Drinks bezeichnet. Sie
sollen nicht nur den Durst löschen, sondern ein anderes Geschmackserlebnis
sowie Lebensfreude und Gesundheit bringen. Dies versprechen zumindest
Werbung und Aufmachung der Produkte. Zu Konservierungszwecken dürfen den
aromatisierten Getränken Benzoesäure (E 210) zugesetzt werden, was auch auf
der Verpackung steht. In Verbindung mit Vitamin C, das naturgemäß im Obst
ist und auch künstlich beigemischt wird sowie weiteren
Verarbeitungsprozessen (z. B. Temperatur) kann gesundheitsschädliches Benzol
entstehen. Im Rahmen eines bundesweiten Überwachungsprogrammes wurden
deshalb 267 Erfrischungsgetränke untersucht, bei denen die
Lebensmittelkontrolleure in 79 Proben die risikovolle Verbindung entdeckten.
Tipp der Verbraucherzentrale: Erfrischungsgetränke selber mixen und
genießen!
· Mineralwasser mit Saft mischen und/oder mit Zitrone aufpeppen,
· Frische Minzeblätter mit kochendem Wasser überbrühen,
· Kräuter-, Früchte- oder Rooibostee abkühlen lassen oder auf Eis geben,
dazu ein Schuss Obstsaft.
Telefonische Beratung gibt es zum Thema auch am Verbrauchertelefon unter
09001 79 79-05, montags von 10:00 bis 16:00 Uhr für 1,50 Euro/Minute aus
dem deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise abweichend.