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Die Kirche der Natur

Es ist der Wald wie eine Kirche,
drum geh mit Andacht Du hinein,
dort singen Vöglein frohe Lieder,
mit Deinem Gott bist Du allein!
Dort findst Du Dome, weite Hallen,
doch auch Kapellen, groß und klein,
drin laden moosbedeckte Bänke
zur stillen Andacht freundlich ein.
Da schau Dich um ringsrum im Kreise,
wo stolz die Waldesriesen stehn,
Du wirst die Allmacht Deines Gottes
an jedem Baum und Strauche sehn!
Du wirst verstehen der Bäume Lispeln
der Vöglein Stimmen rings umher,
es liegt im Wald ein tiefer Zauber,
er stärkt das Herz, wenn es Dir schwer.
So wenn ein Leid Du willst vergessen,
ja selbst erflehen eine Gnad,
geh nur hinein in des Waldes Mitten,
Du findest stets den rechten Pfad,
Es stehn die Tore allzeit offen
Zu Deinem Dom im duftigen Hain,
kannst weinen, beten dort und hoffen,
und auch vergessen1
Tritt nur ein!

Eine Ode an den Wald von Georg Graf zu Münster

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1 Kommentar

So könnte man den Wald tatsächlich empfinden!
Klasse!
Gruß Eugen

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