Tatort Schweigen
– weit mehr, als Sonntagabend TV-Unterhaltung!
Kaum eine Thematik bewegt mehr, als Kindesmissbrauch. Nicht verwunderlich, dass sich auch das Sonntagabend-Erfolgsformat im Ersten: der Tatort dessen annahm https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/schweigen-106.html.
Überaus einfühlsam Buch von Stefan Dähnert, und Regie Lars Kraume, wie hervorragende Schauspielerleistungen von, jedoch nicht nur, Wotan Wilke Möhring, Sebastian Blomberg und Florian Lukas, wurden der Sensibilität gerecht und dennoch blieben viele Fragen offen.
Dem Genre Krimi entsprechend stand natürlich das Tatgeschehen und dessen Aufklärung im Mittelpunkt und nachdem der Bischof selbst auch zum Täterspektrum zählte hätte ein Mehr zweifelsohne auch jeden Rahmen gesprengt.
Das was den Kindern angetan wurde, ist an Abscheulichkeit kaum zu überbieten, allerdings durch den weiteren Verlauf: die fehlende Aufarbeitung entsteht ein weiterer Missbrauch und die Frage drängt sich auf, inwieweit diese Ungeheuerlichkeit gegen die inzwischen erwachsenen Opfer nicht die noch größere Widerlichkeit darstellt?
Es muss ein grundsätzliches Defizit bei den, in der Amtskirche Verantwortlichen sein, denn selbst wenn es nur um Geld geht, zeigen sich gleiche strukturelle und systemische Defizite.
Die Münchner Benediktiner Abtei St. Bonifaz und sein Kloster Andechs, vermarkten höchst erfolgreich Wallfahrtsort und Bier, nehmen sich mit Arztpraxis, Duschmöglichkeit, Kleiderkammer, Sozialbüro und Suppenküche Obdachlose.
Doch wie versteht sich – quasi als Kehrseite der Medaille – dazu: Original-Zitat vom 24. November 2016, welches der Ettaler Abt Barnabas Bögle OSB, als Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation tätigte: selbst wenn Sie Abt Dr. Johannes Eckert OSB von einer der fehlenden Millionen berichten, nicht nur zu wissen, sondern auch deren Rückführung zu gewährleisten ist, steigt bei ihm allenfalls kurz der Blutdruck, denn der Konvent des Hl. Berg will von diesem Aspekt der Vergangenheit um Ex-Cellerar Anselm Bilgri eigentlich Nichts mehr wissen und seine Ruhe dazu haben. Was also ist auf dem Hl. Berg noch heilig?
Nach wie vor gilt er in der öffentlichen Wahrnehmung als Ikone, obwohl Nichts von dem, was er gegen gutes Geld Anderen in der Theorie präsentiert, sich in der eigenen Umsetzungs-Praxis wiederfindet, sondern dort gänzlich fehlt.
Wurden damit gar die Weichen gestellt, für das, was wir bei der fehlenden Missbrauchs-Aufarbeitung grundsätzlich erleben: die Totalverweigerung zu Fehlern zu stehen und somit elementarste Grundwerte zu verraten, die ohnehin schon angeschlagene Glaubwürdigkeit restlos auf‘s Spiel zu setzen?
Und was macht das über weiteste Strecken versagende Episkopat, falls ein Priester ungerechtfertigt deschuldigt wird?
Gerade hat die Adventszeit begonnen: die Zeit der Umkehr. Wann erfolgt – längst überfällig – diese endlich? Dieser Tatort hätte mehr, als nur wertvollen Beitrag geleistet, wenn er weitere
Bevölkerungskreise zum Nachdenken und dann dahingehendem Einfordern animiert!
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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