Ein ruhiges Plätzchen

Dieser Ort ist für viele Menschen ein sehr trauriger. Ein geliebter Angehöriger oder Freund wird dort zur Ruhe gebettet. Eine Kerze die angezündet auf dem Grab steht soll etwas Licht bringen. Ich sitze auf einer Bank und schaue auf die Gräber die mit ihrem Blumenschmuck eine Art Harmonie ausstrahlen. Ein leichter Wind wiegt die Äste der Bäume und es ist sehr angenehm hier zu sitzen. Was mögen all die Menschen die hier beerdigt wurden in ihrem Leben gemacht haben, was haben sie wohl alles erlebt. Ich stehe auf um einen Blick auf die Grabsteine zu werfen. Mein Blick fällt auf das Grab eines jungen Mannes. Ja, jung war er noch als er sich von dieser Welt verabschieden mußte. Der Fußweg führt mich zu einem alten und riesigen Baum. Der Grabstein der dort steht ist ein alter. Die Inschrift ist nur schwer zu lesen. Man kann aber noch erkennen das Konrad, so ist der Name auf dem Stein, alt geworden ist. Er wurde 1898 geboren, erlebte zwei Kriege und hat es geschafft sich durch das Leben, welches nicht immer leicht gewesen sein muss, zu beißen. Als er 1980 starb hätten seine Erzählungen mit Sicherheit ein Buch gefüllt. Würde man die Toten auf diesem Friedhof noch befragen können, so würde sehr lustiges aber auch sehr viel Leid und Trauer zu erfahren sein. Ich setze mich wieder auf eine Bank und lass meinen Blick wieder über die vor mir liegenden Gräber schweifen. Mein Leben war bisher schön. Ok ein paar Dinge hätten nicht sein müssen. Jedoch waren es keine die mein Leben bedrohten oder mich in ein dunkles Loch zogen. Ich habe das Glück von lieben Menschen umgeben zu sein, habe nie Not leiden müssen, und es ist kein Problem sich mal ein kleines Extra zu leisten. Angst vor dem sterben habe ich eigentlich nicht. Nur finde ich es sehr schade wenn ich einmal nicht mehr auf dieser Erde bin. Sollte ich einmal zur letzten Ruhe gebettet werden kann ich sagen, mein Leben war schön.

Foto und Text: Christine Stapf