Standing Ovation
Nach 18 Jahren Bürgermeisterwechsel im Amöneburger Rathaus
In der öffentlichen Stadtverordnetenversammlung wurde am Montag (17.7.2023) Bürgermeister Michael Plettenberg verabschiedet, der neue Rathauschef Andre Schlipp in sein Amt eingeführt. Stadtverordnetenvorsitzender Jochen Splettstößer begrüßte die Gäste, und führte durch den Abend.
Erster Stadtrat Bernd Riehl hob die intensiven Kontakte zu den internationalen Städtepartnerschaften mit Chateau-Garnier, Tragwein und Tuoro sul Trasimeno hervor, welche Michael Plettenberg pflegte. Die Freundschaft zwischen Amöneburg und der Division Schnelle Kräfte Stadtallendorf, kam auch durch die Initiative des Bürgermeisters zustande. Michael Plettenberg war Mitbegründer der heutigen Bürgerhilfe, des Bürgervereins. Der dortige Vorstand konnte sich immer auf seinen Bürgermeister verlassen. 2008 brachte Plettenberg das Kulturspektakel mit auf den Weg, nach der fünften Veranstaltung war es auf Dauer leider nicht mehr machbar. Riehl dankte Bürgermeister Plettenberg die für 18 Jahre als Rathauschef.
Michael Plattenberg begann seine Abschiedsrede mit den Worten „Eigentlich wollte ich nicht so eine große Verabschiedung“, aber jetzt finde ich es sehr schön. Von mir wird es heute keine politische Rede geben. Im Herbst 2022 stand für mich fest, ich werde nicht noch einmal für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Es war die richtige Entscheidung, kann ich jetzt die Energiewende mit vorantreiben, mein neues Betätigungsfeld wird in diese Richtung gehen. In meinen 18 Jahren im Rathaus habe ich sicherlich Menschen auf die Füße getreten, wofür ich mich heute entschuldigen möchte. Wie Bernd Riehl ausführte, habe ich auch Kontakte außerhalb von Amöneburg gepflegt, auch die Bürgerhilfe mitgegründet, das war mir auch eine Herzensangelegenheit. Ich werde Ende August das Rathaus nicht unzufrieden verlassen, gab es doch auch immer gute und schöne Rückmeldungen. Ich danke meinen Kindern, meiner Frau Anja für das Verständnis, welches sie meiner Arbeit entgegengebracht haben. Danke sage ich dem Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr, und dem Asini-Chor Mardorf, für die musikalische Untermalung der heutigen Veranstaltung. Auf dem Weg zu seinem Platz gab es für den scheidenden Bürgermeister STANDING OVATION.
Stadtverordnetenvorsteher Jochen Splettstößer nahm die Einführung und Verpflichtung des am 5. März2023 gewählten Bürgermeisters Andre Schlipp vor. Michael Plettenberg überreichte die Ernennungsurkunde, Jochen Splettstößer nahm dem neuen Bürgermeister den Amtseid ab. Es fragten mich Menschen, ob ich nicht für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wolle, so Bürgermeister Andre Schlipp in seiner Antrittsrede. Er habe dies immer verneint, die Anzahl der Frager immer größer, und meine Frau so Schlipp sagte dann „Wir schaffen das“. Andre Schlipp nahm sich zwei Wochen Urlaub, und klingelte mit Flyern in der Hand an den Haustüren der Amöneburger. Über sein Wahlergebnis am 5. März 2023 von 59,4 % habe er sich riesig gefreut, denn er hätte nie damit gerechnet. In den Monaten nach dem Wahlsonntag bekam er von Bürgermeister Michael Plettenberg Gelegenheit an rund 100 Terminen teilnehmen zu dürfen. Wo bekommt ein designierter Bürgermeister die Gelegenheit schon einmal eine Rede halten zu dürfen. Michael ich danke dir für dein Vertrauen, dass du mir schon die Gelegenheit gegeben hast, einen Teil der Arbeit kennenlernen zu dürfen. Als meine Familie und ich nach Amöneburg zogen, so Schlipp, wurden wir mit offenen Armen empfangen. Es wird mir eine Ehre sein mit den Menschen im Rathaus zusammen zu arbeiten, und ich werde mich gleichermaßen für alle Stadtteile einsetzen.
Das erste Grußwort an diesem Abend kam von Landrat Jens Womelsdorf. Mit Michael Plettenberg habe man immer auf Augenhöhe kommunizieren können, für sein Amöneburg habe er, wenn nötig gestritten. Für sein zukünftiges Betätigungsfeld bringe er die nötigen Expertisen mit. Womelsdorf brachte auch zum Ausdruck, dass er sich über die Zusammenarbeit, welche zwischen Plettenberg und Schlipp schon stattfand sehr freue. Von Dr. Jens Ried, Bürgermeister von Cölbe, und Sprecher der Bürgermeister im Landkreis, kam das nächste Grußwort. Er selber habe Bürgermeister Michael Plettenberg nur ein ¼ seiner eigenen Amtszeit erlebt, und sich bei der ersten Dienstversammlung über die Fragen von Plettenberg gewundert. Mit der Zeit wurde Ried jedoch klar, diese Fragen signalisierte Wissen, und um es mit König Lear zu sagen „Von nichts kommt nichts“. Michael Plettenberg habe auch großes Interesse an den Menschen gezeigt, er habe, wie auf einem gemeinsamen Rundgang erlebt, Gott und die Welt gekannt. Dr. Jens Ried überreichte Michael Plettenberg Eintrittskarten für Shakespeares „König Lear“ in Bad Hersfeld.
Aus der Städtepartnerstadt in Tragwein/Österreich reiste der dortige Bürgermeister Josef Naderer mit einer Delegation zur heutigen Veranstaltung nach Amöneburg. Das Amt des Bürgermeisters sei eine edle Aufgabe so Naderer. Michael Plettenberg sei es zu verdanken, dass die Kontakte der Städtepartnerschaften mit Österreich, Frankreich und Italien nicht eingeschlafen waren. Auch in diesem Jahr habe er das Treffen in Südtirol organisiert, zu dem er auch seinen Nachfolger Andre Schlipp mitbrachte. Es spricht für den Menschen Michael Plettenberg, der seinem Nachfolger Gelegenheit gab sich frühzeitig mit dem Amt vertraut zu machen. Im Laufe der Jahre habe sich zwischen ihm und Michael Plettenberg eine schöne Freundschaft entwickelt. Major Heiko Teich, der Division „Schnelle Kräfte“ in Stadtallendorf, hob noch einmal die Kontakte der Partnerschaft hervor. Man habe sich beim Martinsmarkt eingebracht, die Soldaten haben beim Heckenschnitt geholfen, die Zusammenarbeit habe immer großen Spaß gemacht. Teich freue sich auch auf die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Andre Schlipp.
Am Schluss der Veranstaltung spielte das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Mardorf die Nationalhymne.