Hänsel und Gretel, Der kleine Däumling, Aschenbrödel, Hans im Glück............
Ich könnte noch viele Märchen die uns durch die Kindheit begleitet haben aufzählen. LUDWIG BECHTSTEIN wurde am 24. November 1801 in Weimar geboren. Ihm haben wir ganze Märchensammlungen zu verdanken.
Bechtstein kam unter dem Namen Louis Dupontreau unehelich auf die Welt und wurde von seinem Onkel Johann Bechtstein adoptiert. Nun trug er den Mane Ludwig Bechtstein. Sein Onkel ermöglichte ihm das Gymnasium in Meiningen zu besuchen. Bis 1826 war Bechtstein Apothekergehilfe.
Später bekam er ein Stipendium und studierte erst in Leipzig und später in München Philosophie, Geschichte und Literatur. In Leipzig schloss er sich der Burschenschaft an. Im Jahr 1831 wurde er zum herzoglichen Kabinettsbibliothekar in Meiningen und 1833 zum Leiter der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek ernannt. Er gründete 1832 den Hennebergischen altertumsforschenden Verein, dem er bis 1857 als Direktor vorstand. Ludwig Bechstein gab 1834 die „Chronik der Stadt Meiningen 1676–1834“ heraus. 1840 bekam er den Titel Hofrat verliehen und bezog sein eigenes Haus in der Halbestadtstraße.
Seine Sammlung von Volksdichtungen sollte auch ein Beitrag zur Förderung der nationalen Einheit Deutschlands sein. Bechstein sammelte auch Sagen. Sein umfangreiches Deutsches Sagenbuch wurde zwar nicht so populär wie seine Märchensammlung, wird aber bis heute als Kompendium des deutschen Sagenschatzes genutzt. Auch Bechsteins Veröffentlichungen über Thüringen erlebten immer wieder Neuausgaben, beispielsweise sein Band in der Reihe Das malerische und romantische Deutschland. Bechstein wollte seine Sammlung volkstümlicher Dichtung mit dem Band Deutsches Mythenbuch vollenden, doch sein früher Tod verhinderte dieses Vorhaben. Er starb im Mai 1860.