HARZ: BLAUVOGEL - ST. SALVATOR - TRAUTENSTEIN - CARLSHAUSTURM
Der Ortsteil Rotacker der Stadt Hasselfelde bildet mit den Orten Benneckenstein, Elbingerode, Elend, Königshütte, Rübeland, Stiege, Sorge, Tanne und Trautenstein die Stadt Oberharz am Brocken. In Rotacker befindet sich neben dem Hasselfelder Waldschwimmbad auch das Naturerlebnisdorf Blauvogel. Rotacker war aber auch der Ausgangspunkt einer Herbst - bzw. Winterwanderung des Harzklubs Quedlinburg. Am Vortag hatte es etwas geschneit. Die Temperaturen lagen durchgehend etwas unter minus 5° C. Mit viel Sonnenschein und bei Windstille begann eine wunderschöne Wanderung. Zuerst ging es etwas bergauf durch das Naturerlebnisdorf Blauvogel. Bald erreichte wir den, nach dem Luftkurort Trautenstein führenden, Waldweg. Wie fast überall auf unserer Wanderung war von den Wäldern wenig zu sehen. Durch den frisch gefallenen Schnee sah die Landschaft teilweise wie verzaubert aus. Nach über 4 km erreichten wir den Harzort Trautenstein.
St. Salvator in Trautenstein - Drudenstein
Dort war der Besuch der offenen Kirche St. Salvator eingeplant. Vorbei an den Wahrzeichen des Ortes, den Felsen Drudenstein, der auch Namensgeber des Ortes ist, gelangten wir in die kleine Kirche. Sie befindet sich auf einem Bergsporn des Drudenfelsens. Diese barocke Fachwerkkirche stammt aus dem Jahre 1701. Allein aufgrund der hufeisenförmigen Empore, bin ich überzeugt, dass in oder um Trautenstein n der Entstehungszeit der Kirche Erzbau betrieben wurde. So musste man in den Bergmannsdörfern auf einer kleinen Kirchengrundfläche viele Gläubige unterzubringen. Dazu wurden die Empore oder auch mehrere Emporen umlaufend bzw. hufeisenförmig in den Kirchen angebracht. Ein ehem. Zechenhaus im Ort unterstützt mich bei meiner Annahme. Das Besondere in dieser Kirche ist das, mit Wolken ausgemalte und mit vielen Sternen versehene, hölzerne Tonnengewölbe. Auch der freistehende Spieltisch der 1835 eingebauten Orgel ist schon ungewöhnlich. Zudem gibt es einen gusseisernen Taufstein aus dem Jahre 1830. Er soll im Harz gegossen sein. Vielleicht geschah es im nahen Rothehütte, dem heutigem Königshütte? Der Name St. Salvatore besagt, dass die Kirche Jesus Christus, als Hüter und Retter der Welt, gewidmet ist.
Dammbachtal und Carlshausturm
Nach der Besichtigung der Kirche wanderten wir, durch den Ort Trautenstein, hinein in das Dammbachtal. Dieser kleine Bach mündet kurz vor Trautenstein in die Rappbode. Diese wiederum ist die Namensgeberin der größten Talsperre Deutschlands, der Rappbodetalsperre. Durch das Dammbachtal kamen wir an dem ehemalige Waldbad von Trautenstein vorbei. An der Wanderschutzhütte Dammbachtal angekommen, war die Zeit für eine Pause gekommen. So gestärkt, fiel es uns viel leichter den nachfolgenden Aufstieg zu bewältigen. Es ging vom Tal des Dammbaches hinauf zum Carlshaus. Auf diesem Berg befindet sich ein 50 m hoher Funk- bzw. Aussichtsturm. In 30 m Höhe befindet sich die umlaufende Aussichtsplattform. Der obere Bereich dient der Harzer Schmalspurbahn als Funkmast und ist somit für Besucher nicht erreichbar. Von der Aussichtsplattform hat man einen schönen 360° Rundumblick. Die markanten Bergkuppen vom Wurmberg und Brocken waren in 15 bzw. 20 km Entfernung noch recht gut erkennbar. Vom Carlshaus wanderten wir zurück in Richtung Rotacker. Hier kamen wir auch an dem Radeweghaus vorbei. Bedingt durch das Waldsterben entstanden viele neue Sichtachsen zu den Harzbergen. Mit 550 Höhenmetern und ca. 15 km Länge war es doch schon eine anspruchsvollere Wanderung. Mein Dankeschön für diese besonders schöne Wanderung geht an den Wanderleiter Manfred Böhm.