3. Klasse ( Holzklasse ) einsteigen bitte...
Erlebnis Eisenbahn auf dem Museumsbahnhof In Almstedt-Segeste.
Am Samstag und Sonntag (04. / 05. Mai) fand auf dem Gelände der Museumsbahn der "Arbeitsgemeinschaft historische Eisenbahn e.V." (kurz AHE) das erste Bahnhofsfest im Jahr 2013, das Frühjahrsfest statt.
Das besondere Highlight ist eine Dampflok, eine preußische T3 aus dem Jahr 1901, die von Hanomag in Hannover gebaut wurde. Mit ihr kann man im Rahmen der Veranstaltung Führerstandmitfahrten machen und so die alte Technik hautnah kennenlernen. Ein besonderer Dank von mir gilt dem Personal für die Einzelmitfahrt auf dem Führerstand. Bei dieser Fahrt wurde der Regler kurz richtig geöffnet, so konnte die betagte Lok mit ihren 112 Jahren zeigen was noch in ihr steckt.
Sie ist es auch, die die zwei Durchgangswagen auf der kurzen museumseigenen Strecke zieht. Einer ist ein reiner Durchgangswagen der 3. Klasse, der zweite einer mit 3. und 2. Klasse, so gibt es während der Fahrt nur wenig gepolsterte Sitzplätze. So wird der Fahrgast ordentlich durchgerüttelt. Bei der Fahrt fühlt man sich in die Anfänge des vorherigen Jahrhunderts zurückversetzt.
Der Fahrspaß pur aber kommt mit dem Rottenwagen auf. Dort merkt man die Erschütterungen der Gleise ungefiltert und pur. Trotzdem war er immer gut besetzt. Zum Glück dient er heute der Unterhaltung der Mitfahrenden, früher dagegen wurde damit das Bahnpersonal zu den Gleisbaustellen der Bahn gefahren und dort wartete harte körperliche Arbeit auf sie.
Besonders gefordert wurden die kleinen Besucher von der Handhebeldraisine. Sie war ständig von mehreren Kindern mit ihren Eltern besetzt. Das Highlight für den "Bahnernachwuchs" aber war das Antreiben der Draisine per Muskelkraft. Ich konnte beobachten, dass einige Kinder die Draisine richtig flitzen ließen.
Besonders möchte ich das Personal, bzw. die aktiven Vereinsmitglieder und deren Helfer hervorheben. Ich hatte reichlich Fragen, die freundlich und unermüdlich beantwortet wurden. Sehr schön war das gesamte Ambiente der Veranstaltung gestaltet, so konnte man überall Details aus vergangenen Zeiten, wie alte Koffer, Kofferwagen, alte Waagen und andere Museumsexponate, entdecken. Auch für das leibliche Wohl ist sehr gut gesorgt, so gibt es leckeres vom Grill, gekühlte Getränke und Kaffee und Kuchen im urgemütlichen Café-Wagen.
Aber nicht nur die große Eisenbahn war gut besucht, auch die Modellbahn (H0), die Modulbahn(H0) und die Gartenbahn waren von Kindern umlagert. Auch eine kleine Bahn in H0 war aufgebaut, dort durften sich die kleinen Bahner sich an der Modellbahn versuchen. Für die Modellbahn ist extra ein Eisenbahnwagon von der Bestuhlung befreit worden, so dass dort ein Nachbau des Bahnhofes Gronau aufgebaut werden kann. Der in den Jahren von 1984 bis 1990 wieder aufgestellte 33 Meter lange Lokschuppen aus Bad Grund, beherbergt die Modulbahnanlage der Modulbahnfreund Peine. Die Anlage hatte eine geschätzte Länge von etwa 25 Meter. Hinter dem Café-Wagen befand sich die etwas versteckte Gartenbahnanlage.
In meinen Gesprächen erfuhr ich, dass der Verein der erste mit vereinseigener Strecke in der gesamten Bundesrepublik Deutschland ist. Die Gesamtstrecke beträgt gut 5 Kilometer, von denen aber nur gut 1 Kilometer befahren werden kann, da zum einen die Nachbargemeinde die Strecke hat abreißen lassen und zur anderen Seite hin Anwohner sich gegen das Befahren der Strecke ausgesprochen habe. Aktuell hat der Verein ca. 40 Mitglieder, von denen gut ¼ aktiv mitarbeiten. Diese wenigen Helfer überarbeiten die vorhandenen Wagons, die Loks, die vereinseigenen Strecke mit den 7 unter Denkmalschutz stehenden Brücken. Leider ist das Gelände des Museumsbahnhofes sehr beengt, so dass viele Fahrzeuge dem Wetter ausgesetzt sind, das erfordert regelmäßige Aufarbeitung durch die Mitglieder. Zusätzlich werden an den Veranstaltungstagen bis zu 30 Mitglieder, deren Angehörige und weitere Helfer mobilisiert um deren reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dabei ist nicht nur das Café Personal, die Fahrkartenverkäufer, die Zugbegleiter und das Lokpersonal gefragt. Es ist auch Personal abgestellt um einen Bahnübergang per Signalflagge zu sichern und ein Weichenposten zu besetzen.
Wer auch Lust verspürt, seine Samstage beim Entrosten und aufarbeiten vom rollenden Material zu verbringen oder als Helfer bei den Veranstaltungen zu helfen ist sicher sehr willkommen.
Weiter ähnliche Veranstaltungen mit Fahrbetrieb finden am 29. +30. Juni, 3. +4. August und am 12. +13. Oktober statt. Die Öffnungszeiten an den Tagen sind jeweils Samstag von 11:00 bis 18:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 – 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Zudem finden am „Tag des offenen Denkmals“ dem 8. September ab 10:00 Uhr Führungen (ohne Fahrbetrieb) statt.
http://www.almetalbahn-online.de/
http://www.modulbaufreunde-peine.de/
Bahnstrecke: http://goo.gl/maps/37Oqt
Letztes Jahr war ich dort auf einem Fahrtag. War sehr interessant. Ich durfte auf einer Köf mitfahren. Ein Kollege von mir hatte dort seine Spur 1 Anlage aufgebaut.