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Osama Bin Laden und die Frage, wieviel Freude ein Tod machen darf

Auch wenn ich mich ungerne an Sensationsmeldungen beteilige, aber hier muss ich es einfach einmal tun: Osama Bin Laden! Nehmen wir mal an, dass die Meldung stimmt und dieser Mensch wirklich tot ist, dann rechtfertigt dies meiner Meinung von Seiten öffentlicher Persönlichkeiten, Volksvertreter etc. lediglich eine Tatsachenbestätigung: "Ja, er ist tot." Nicht mehr und nicht weniger! Für Menschen, die unsagbares Leid durch diesen Mann erfahren haben, habe ich noch etwas mehr Verständnis, wenn sie glauben, nun dadurch eine Genugtuung zu erfahren. Ansonsten: Hey Leute! Was geht eigentlich in Euren Köpfen vor? (Von Euren Herzen und Seelen ganz zu schweigen...) Ihr kennt diesen Mann, sein Leben, seine Geschichte...überhaupt nicht oder Ihr wisst nur das, was Ihr aus den Medien propagiert bekommen habt. Die meisten von Euch kennen weder das Leben und die Kultur der Länder, in denen er sich aufgehalten hat, noch ward Ihr jemals dort. Ihr verurteilt, Ihr findet es gerecht und Ihr bejubelt den Tod eines Menschen! Ihr sagt, das hätten die anderen (!) auch getan, als Osama tausende Menschen getötet hat. Und aus diesem Grund stellt Ihr Euch auf die gleiche Stufe?! Was unterscheidet Euch dann von den anderen MENSCHEN? Lest Euch doch bitte dieses Wort noch einmal genau durch...MENSCHEN...das sind wir alle...und bei allen Empfindungen, die wir bei irgendwelchen Nachrichten, Katastrophen, Hiobsbotschaften gegenüber einzelnen Menschen, Vereinigungen, Nationen, Religionsgemeinschaften, Kulturen etc. bekommen, sollten wir diese Tatsache nicht vergessen.

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13 Kommentare

> "Ich bin weder entsetzt noch traurig, wenn ein Prominenter stirbt. Ich bin aber auch nicht fröhlich oder begeistert, wenn Typen wie Osama bin Laden getötet wurden"

Wenn man nicht irgendwie direkt oder indirekt betroffen ist, geht das wohl jedem so.

Nachdem so viele von Euch meinen Artikel kommentiert haben, möchte ich für alle, die sich gedanklich in ihren eigenen Kommentaren, die von meinen Äußerungen abweichen, vergaloppiert haben, nochmal ein paar Worte widmen.
Ein gewaltsamer Tot ist meiner Meinung nach niemals ein Grund zur Freude! (Wenn jemand vielleicht nach langer Krankheit erlöst wird, dann kann ich eine gewisse Freude auch beim Theme Tod nachvollziehen)
Wer meinen Artikel genau gelesen hat, konnte feststellen, dass ich die Opfer und Betroffenen bewußt nicht vergessen habe ( "Für Menschen, die unsagbares Leid durch diesen Mann erfahren haben, habe ich noch etwas mehr Verständnis, wenn sie glauben, nun dadurch eine Genugtuung zu erfahren.").
Doch mir ging es in meinem Artikel um die Leichtfertigkeit von vielen, in ein propagandistisches Jubelgeschrei einzustimmen. Wie einfach ist es bereits in unserer achso gebildeten und pseudo-aufgeklärten Gesellschaft Stimmung gegen jemanden oder etwas zu zu erzeugen? Wie einfach muss so etwas da wohl Machhabern in Regionen, Ländern, Kulturen möglich sein, in denen der freie Gedanke oft viel weniger gewünscht ist, als bei uns?
Es schockiert mich, dass es so viele Menschen gibt, die sich ohne mit der Wimper zu zucken und ohne jegliche Sekunde des Nachdenkens in die Todes-Jubel-Gesänge einklinken. Scheinbar ohne Nachdenken kommen dann Aussagen wie "Wenn es Dein eigenes Kind wäre oder wenn Dein Kind mißbraucht worden würde, dann würdest Du anders denken."
NEIN! Das würde ich nicht! Denn in dem Moment, in dem ich einen Mord mit einem Mord vergelte werde ich selbst zum Mörder. Ich kann nachvollziehen, wenn jemand aus Notwehr oder im Affekt jemanden tötet (Und ich bin mir sicher, dass wir das fast alle könnten, denn es liegt in der Natur des Menschen, sein eigenes Leben zu erhalten), aber kann man wirklich seinen Seelenfrieden wiederfinden, wenn man einem Menschen bewußt und vorsätzlich das Leben nimmt?
Und beim Lesen mancher Kommentare ist mir genau das aufgefallen, was ich in meinem Artikel moniert habe: Wir beurteilen und verurteilen und dadurch teilen wir uns und spalten uns ab von anderen MENSCHEN. Wie kann eine Frau behaupten, dass ein Mann bestimmte Dinge nicht nachvollziehen kann, weil er es nie so erlebt hat? War diese Frau in diesem Leben denn schon mal ein Mann? Ganz selbstverständlich werden da einem Mann Gefühle abgesprochen und somit das Recht auf Mitsprache untersagt. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass hier zwar Mitleid und Empathie für die Opfer und deren Angehörigen gefordert wird und dass gleichzeitig vergessen wird, dass auch Osama bin Laden Sohn, Vater, Bruder und vielleicht auch Freund war. Ach ja, und ein Mensch war er auch.

> "Doch mir ging es in meinem Artikel um die Leichtfertigkeit von vielen, in ein propagandistisches Jubelgeschrei einzustimmen. Wie einfach ist es bereits in unserer achso gebildeten und pseudo-aufgeklärten Gesellschaft Stimmung gegen jemanden oder etwas zu zu erzeugen?"

Ja, ist erschreckend, dass es immer noch so ist, dass vorn nur der Richtige stehen und das richtige "Wollt ihr xyz?" rufen muss und die meisten brüllen immer noch erstmal "Ja!" ohne nachzudenken.

Dem Rest stimme ich auch zu...

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